klarobello schrieb am 04.10.2019 19:20:
Die Decroissance ist etwas für eine kleine Minderheit, die die Zusammenhänge verstanden hat, aber nichts für die Masse. Da ist fridays for future schon besser, denn die weisen auf die Gefahren hin, die wir auch schon direkt spüren und die Angst entstehen lassen. Und weil die Angst stärker ist, als die Vernunft, wird da sicher was bewegt.
Hm, Decroissance ist von den Forderungen und Konsequenzen her gleichzeitig realistischer und radikaler: Wirtschaftsschrumpfung ist dringend notwendig, aber auch unvermeidbar:
1. Der Verbrauch der Rohstoffe & natürlichen Ressourcen ist nicht nachhaltig, dh viele extrem wichtige Ressourcen werden in absehbarer Zeit abklingen.
2. [edit] die Folgen der Umweltprobleme und des Klima-Chaos verusachen immer höhere Kosten:
https://www.carbonbrief.org/guest-post-10-climate-related-events-that-cost-the-us-10bn-in-health-impacts
Aber auch die Industrie ist betroffen:
https://www.reuters.com/article/us-germany-rhine-shipping/low-water-hampers-rhine-river-shipping-in-germany-idUSKCN1UI0R2
Und wenn man sich die Größenordnungen anschaut (ca die Hälfte des weltweiten Wirtschaften ist jenseits von Nachhaltigkeit, ähnliche Größenordnung für den umzukrempelnden Teil der Wirtschaft, um CO2-neutral zu werden), dann hat man es vermutlich eher mit einem Kollaps einer Gesellschaft zu tun: was dann in France eine neue, verstärkte Version der Decroissance hervorgebracht hat: Kollapsologie.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (05.10.2019 04:39).