Russischer Hacker schrieb am 05.10.2019 22:22:
Wie soll das gehen, wenn für die zusätzliche Energie die CO2-Emissionen erhöht werden?
Ok ich versuchs mal mit den Fingern...
Angenommen, wir haben ein Haushalt dass 1000 Tonnen an CO2 Emissionen mit fossiler Energie verursacht.
Das geht jetzt 10 jahre so, also hat es bereits 10kt emittiert.
Jetzt stellen wir das haus auf EE um. Wir verursachen keine weiteren Emissionen und sind in Zukunft co2 neutral, aber die 10k die wir bereits emittiert haben bleiben in der Atmosphäre und sorgen weiter für wärmeres Klima noch über lange Zeit.
Jetzt Stellen wir zusätzlich eine Climeworks Anlage rein. Die filtert 1k co2 pro jahr. Dadurch erreichen wir eine negative Bilanz und nach 10 Jahren haben wir das bereits vorher emittierte CO2 wieder aus der Atmosphäre genommen und die Klimaerwärmung die wir verursacht haben wieder rückgängig gemacht.
Selbst wenn wir die Filter nicht co2 neutral mit Abwärme waschen wie climeworks macht, sonder einen Dieselgenerator verwenden, dann emittieren wir damit zwar zusätzlich co2, aber immer noch deutlich weniger als wir rausfiltern. Wir haben dann immer noch eine negative Bilanz. Vielleicht nicht -1k, sondern -0,8k, aber immer noch im Minus.
"Der hohe Energiebedarf ist die Achillesferse der Technologie. Pro Tonne CO2 benötigt Climeworks bislang noch 1800 bis 2500 Kilowattstunden an Wärmeenergie."
Dazu kommt noch der Energiebedarf für die Ventilatoren und abhängig von der Umgebungstemperatur auch Energiebedarf für eine Kühlung und natürlich die Herstellung der Anlage.
Bei dem derzeitigen dt. Strommix werden bei einem Energiebedarf von 2.200 kWh pro gefilterter Tonne CO2 wieder 1,043 Tonnen CO2 emittiert.
Der Firma Climeworks ist dieser Umstand ja auch bewusst und haben genau deshalb in Island eine Demo-Anlage hingestellt.
Und: "Derzeit kann Climeworks das Klimagas zu ein paar Hundert Euro pro Tonne anbieten – das lohnt sich nur für Nischen wie die Getränkeindustrie und Gärtnereien. „Um CO2 dauerhaft und in großem Maßstab aus der Atmosphäre zu entfernen, darf die Tonne Kohlendioxid maximal 100 Euro kosten“, erklärt Wurzbacher."
Bis jetzt ist es gegenüber bisheriger Verfahren "nur" eine effizientere, günstigere Methode CO2 für bestimmte Anwendungen zur Verfügung zu stellen, was ja auch nicht verkehrt ist.
Auch für die Herstellung von synth. Methan braucht man CO2. Das Verfahren von Climeworks könnte den Wirkungsgrad weiter verbessern.
Es dauert also nicht 10 Jahre und stattdessen vielleicht 12 bis wir das bereits emittierte co2, einschliesslich das co2 welches vom Dieselgenerator emittiert wurde.
Mit EE alleine schaffen wir das gar nicht, das beste was man mit 100% ee erreichen kann ist eine Null Billanz.
Das meine ich mit dem aufräumen. Es genügt nicht nur kein co2 mehr zu emmitieren, man muss den bereits verursachten Schaden wieder rückgängig machen.
"Mazzotti warnt allerdings davor, die eigentliche Aufgabe aus den Augen zu verlieren. Derzeit würden um die 35 Gigatonnen CO2 pro Jahr ausgestossen. Es sei illusorisch zu glauben, das alles liesse sich – mit welcher Technologie auch immer – wieder aus der Atmosphäre entfernen. Oberste Priorität müsse deshalb die Reduktion der Emissionen haben. Danach könne man sich Gedanken über negative Emissionen machen."