"Patriotisch hatten sie sich, darunter Schriftsteller wie Theodor Körner, für die Freiheitskriege gegen Napoleons Besatzungsfeldzug begeistert.
Der Zwiespalt lag darin, dass sie "das Kind mit dem Bade" ausschütteten, indem sie sich zwangsläufig gegen die Errungenschaften der Französischen Revolution stellten, gegen das Frankreich der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Der revolutionäre Schneid war ihnen abgekauft.
Die Romantik, die ihr wichtigstes künstlerisches Genre war, verlegte die aufrührerischen Elemente ins Innere, in die Seele. "
Also wer sich gegen einen diktatorischen, imperialisischen Kaiser wendet, der stellt sich gegen die Errungenschaften der frz. Revolution, nur weil ersterer und letztere zufällig aus dem selben Land stammen und gerade diesem Kaiser die Ideale der Revolution am Arsch vorbeigingen.
Theodor Körner war ein tatkräftiger Agitator gegen die Kollaborateure im Rheinbund.Seine "aufrührerische", sprich freiheitsliebende Seele brachte mitreissende Gedichte hervor und er starb auf dem Schlachtfeld gegen Napoleon.Sein Freiheitsbegriff bezog sich freilich nicht auf einen dt. Nationalstaat sondern auf die freien, selbstverwalteten Kleinstaaten, Städte und Abteien.
Hier einige Zeilen aus seinem Werke, "Leier und Schwert" , mit aktuellem Bezug:
"Friedlich Volk, brich aus den kalten Schranken, Warm und frei, wie dich die Vorwelt kennt!"
"Es mangelt nie der Brust das Gefühl, nur dem Gefühle das Wort. Manche schweigen wohl auch, weil die Zeit das Schweigen gebiete, weil der drängende Tag scheuche den glücklichen Mut"
"Klein ist die Schar, doch groß ist das Vertrauen auf den gerechten Gott. Wo seine Engel ihre Festen bauen, sind Höllenkünste Spott."
"Wenn auch jetzt in den bezwung'nen Hallen Tyrannei der Freiheit Tempel bricht, Deutsches Volk, du konntest fallen, Aber sinken kannst du nicht! Und noch lebt der Hoffnung Himmelsfunken!"
,Es bricht der freche Übermut der Tyrannei zusammen, es soll der Freiheit heil'ge Glut In allen Herzen flammen.
Drum frisch in Kampfes Ungestüm! Gott ist mit uns und wir mit ihm! Dem Herrn allein die Ehre! Er weckt uns jetzt mit Siegerlust für die gerechte Sache; Er rief es selbst in unsre Brust: »Auf, deutsches Volk, erwache!«