eigentlichunwichtig schrieb am 10.07.2024 10:41:
Welche Aussage genau zeugt von "wenig Sachverstand". Und könnten Sie diese Aussag mit mehr Sachverstand kommentieren bzw. den entsprechenden Kontext etwas näher beleuchten? Danke.
Es geht um folgenden Passus, den man tatsächlich als Ganzes lesen sollte:
Der Inlandsgeheimdienst Bundesamt für Verfassungsschutz befasst inzwischen abkömmliche Mitarbeiter mit der Suche nach sogenannten "Delegitimierern des Staates", etwa Personen, die Zweifel an Wirksamkeit oder Ungefährlichkeit von Impfstoffen haben. Gibt es in anderen europäischen Ländern auch solche lustigen Geheimdienste?
Martin Sonneborn: Ich gehe davon aus. Die Grünen fordern überdies auch die Gründung eines eigenen EU-Geheimdienstes. Die EU-Kommission führt ja bereits einen aufwendigen Kampf gegen sogenannte "Desinformation" und Fake News.
In meinen Augen sind das überwiegend Maßnahmen, um die eigenen, westlichen Narrative zu schützen. Aber Deutschland wird allmählich ein schwieriges Pflaster für Leute, die einen satirischen Umgang pflegen, herumwitzeln oder eine gesunde Polemik zu schätzen wissen. Ich werde versuchen, die Ampelregierung von Belgien aus zu delegitimieren.
Zunächst mal: Der gesamte Abschnitt unterliegt einem starken Framing, welches bereits durch eine hochgradig wertende Fragestellung eröffnet wird ("sogenannte Delegitimierer", "Lustige Geheimdienste" etc).
Was dem Threaderöffner vermutlich aufgefallen sein dürfte, ist, dass Herr Sonneborn in dieses Framing mit einstimmt wenn er z.B. von "sogenannter Desinformation" spricht.
Dabei gehen beide - Fragesteller und Intervierter - davon aus, dass es solche Sachen wie Fake News ja wohl gar nicht gibt, und wenn, dann nur als Widerspruch zu den "westlichen Narrativen".
Und einer solchen Haltung wird man sicherlich auch widersprechen dürfen. Ich erinnere mich lebhaft an Anti-Corona-Demos, auf denen dann große Experten vom Schlage einer "Jana aus Kassel" sowie diversen Köchen und Balladenbsängern mit völlig abstrusen Behauptungen auftraten und damit NICHT den wissenschaftlichen Diskurs befruchteten, sondern in erster Linie als "Delegitimierer" auftraten.