In bezug auf den Artikel hat ja CCR1 schon darauf hingewiesen, daß es um "die Demokraten" als US-Amerikanische Partei geht, nicht um "(die) Demokratien" als Länder oder Staaten.
Andererseits, wenn man sich die Situation in China vs. Europa anschaut, kann man abseits des Artikels durchaus zu der Frage kommen, ob nicht eine Despotie zumindest an einzelnen Punkten zielführender sein kann...
Im Grunde werden Demokratien schon länger über den Hebel internationaler Verträge eingeschränkt oder schlichweg ausgehebelt. Denn für viele Dinge, die dieser Tage passieren, einschließlich Sanktionen, Rettungspakete von privatwirtschaftlichen Unternehmen (z.B. Uniper) u.v.m. gibt es schlichtweg kein Mandat von der Bevölkerung. Es handelt sich um Amtsanmaßung bis hin zur Eidbrüchigkeit: in Deutschland ist die Regierung darauf vereidigt, "Schaden vom deutschen Volke abzuwenden und ihm zum Nutzen zu dienen."
Die ganz, ganz große Schwierigkeit dabei sehe ich darin, zu bestimmen, was "das Beste" ist, z.B. für "das deutsche Volk". Das Bonmot von Gustav von Rochow ist ja hinlänglich bekannt:
„Es ziemt dem Untertanen, seinem Könige und Landesherrn schuldigen Gehorsam zu leisten und sich bei Befolgung der an ihn ergehenden Befehle mit der Verantwortlichkeit zu beruhigen, welche die von Gott eingesetzte Obrigkeit dafür übernimmt; aber es ziemt ihm nicht, die Handlungen des Staatsoberhauptes an den Maßstab seiner beschränkten Einsicht anzulegen und sich in dünkelhaftem Übermute ein öffentliches Urteil über die Rechtmäßigkeit derselben anzumaßen.“
Quelle: https://gutezitate.com/zitat/185415
Es gibt immerhin vage Hinweise darauf, daß manche "Regierenden" über mehr Informationen verfügen, die Hintergründe genauer durchschauen, Verflechtungen erkennen können, als "einfache Leute". Ein Schuß Verschwörungstheorie als Würze: ja, wenn die USA hinter den Kulissen damit drohen, Deutschland vom Welthandel komplett abzuscheiden - ist es dann für "das deutsche Volk" besser oder schlechter, vor den USA zu kuschen? Beides hat Vor- und Nachteile. Wer darf sie gegeneinander abwägen?
Wer kann, wer darf abwägen, wie eine von Kapitalströmen und auch Kapitalinteressen leider nun einmal vollständig abhängige Politik international agieren muß? Sind unsere gegenwärtigen Politiker dazu imstande? Wenn nicht, wer dann - und auf welcher Basis?