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  • wass_solls

340 Beiträge seit 22.04.2010

Re: Nicht Neues - nur anderes Framing

Natürlich kann man die Demokratie theoretisch auch zu Tode schützen. Mir fällt aber kein konkretes Beispiel ein, wo das schon einmal tatsächlich passiert wäre.

In der Tat gibt es dazu wohl noch kein Beispiel. Dass wir uns auf diese Gefahr hinbewegen ist aber unübersehbar. Dass es dazu noch kein Beispiel gibt, muss nichts heißen, Demokratien gibt ist in größerer Anzahl noch nicht so lange.

Die politischen Dynamiken durch Social Media gibt es auch erst seit jüngster Zeit, die gesellschaftliche Spaltung in Globalisierungsgewinner und -Verlierer ist so auch neu, die zunehmende, kaum demokratischen Instituionalisierung besonders im Rahmen der EU ist ebenfalls beispiellos. Aus all diesen Gründen bedeutet die Nichtexistenz von Beispielen wenig.

"Eliten" haben sich schon immer vom "Volk" entfremdet. Selbst wenn das "Volk" am Ende nur 49% hinter einer Brandmauer sind, kann eine derart gespaltene Gesellschaft nicht funktionieren. Die zwei Drittel Gesellschaft ging vielleicht noch gerade so, aber halt nur, bis sie irgendwann nicht mehr geht. Und es ist die Verantwortung der Eliten, bzw. der Machthabenden, zu vermeiden, dass es zu dieser Spaltung kommt. Umerziehung der 49% wird nicht funktionieren.

Vergleiche mit dem Ende der Weimarer Republik hinken imho auch. Unsere Situation heute ist damit kaum vergleichbar.

Auch nochmal der Verweis auf
https://makroskop.eu/44-2024/unter-beobachtung-rumanische-ausgabe
oder bei Interesse prinzipiell auf die Aussagen von Philip Manow.

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