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Avatar von wa

mehr als 1000 Beiträge seit 13.01.2000

ausgewogener Artikel

Es freut mich, auch auf Telepolis mal einen Artikel zum Thema lesen zu duerfen, der sich bemueht, beide Seiten zu betrachten.

Die Schlussfolgerung, dass eine militaerische "Loesung" nicht erstrebenswert ist, ist sicher richtig. Noch ein paar weitere Argumente dafuer:

- viele Venezolaner, die Maduro ablehnen, koennten damit auf die Seite des dann aktiv das Vaterland verteidigenden Militaers (das derzeit Maduro folgt) wandern. Das Rezept, sich durch einen Krieg zu legitimieren, wurde ja schon in den 1980ern von der kriselnden Militaerdiktatur Argentiniens versucht, was dummerweise mit nicht geringerem Enthusiasmus vom Thatcher aufgegriffen wurde, die damals auch mit Akzeptanzschwaechen zu kaempfen hatte.

- in der Region sind viele gegenueber den USA misstrauisch. Weil sich die USA in der letzten Zeit v.a. im nahen/mittleren Osten austobten, entspannte sich das etwas, und die Stimmungslage ist deutlich freundlicher. Diese Erfolge koennten schlagartig verloren gehen, wenn die USA in Venezuela zu wueten begaennen.

Allerdings denke ich nicht, dass die USA ernsthaft an einen Waffengang denken. Dass sich Trump "alle Optionen offen haelt" mag als Drohung gedacht sein, entspricht aber auch ganz einfach der Realitaet: wenn Maduro eine Art von Erstschlag versuchen wuerde, dann koennten die USA kaum eine Reaktion vermeiden. Ergo kann man Maduro nicht einfach einen Blankocheck ausstellen.

Ausserdem wird, soweit ich das ueberblicke, kein Ruecktritt gefordern, sondern lediglich Neuwahlen. Bei denen koennte Maduro durchaus auch antreten.

- Werner

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