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  • Prof. Dr. Klaus Moegling

404 Beiträge seit 02.05.2019

Re: Was haben Rüstungsausgaben mit mit der Qualität des Schulunterrichts zu tun

Ich fasse noch einmal ein paar Überlegungen zusammen, die zweigen was Geld bzw. Rüstungsausgaben mit der Qualität von Schulunterricht zu tun hat:
Das ist in der Tat eine Frage der Priorität. Wenn Bildung für ein Gesellschaftssystem Vorrang hätte, dann würde auch genügend Geld für die Lehrerbildung vorhanden sein, mittelfristig kein Unterricht mehr ausfallen, inklusive Bildung mit genügend qualifizierten Personal versorgt sein, geeignete Räumlichkeiten und Lehrmaterial vorhanden sein sowie insbesondere kleinere Lerngruppen gebildet werden, die besser in ihren Kompetenzen gefördert werden könnten. Wie soll das ein Lehrer schaffen, der zwischen 200 und 300 Schüler_innen haben kann. Er ist froh, wenn er die Namen kennt und zumindest einen flüchtigen Eindruck von allen Schülern hat.

Die Bundesländer sollen ja 100 MRD EURO aus dem Sondervermögen bekommen. Vielleicht gelangt ja davon auch etwas bis zu den Schulen.
Außerdem müsste endlich das Kooperationsverbot zwischen Bund und Ländern zur gezielten Bildungsförderung fallen:
https://www.gew.de/presse/pressemitteilungen/detailseite/gew-kooperationsverbot-abschaffen, 13.1.2022.

Hier ein paar gezielte Maßnahmen:
- mehr Geld in die Lehrerausbildung in Studium und Referendariat, die auch konzeptionell noch besser zusammenwachsen müssten;
- mehr Geld in die Finanzierung der inklusiven Bildung - insbesondere für die Zusammenstellung von multiprofessionellen Teams für inklusive Klassen;
- mehr Geld vor allem in Brennpunktschulen für mehr und weiter qualifiziertes Personal - auch hier mehr Sozialarbeiter und Schulpsychologen;
- mehr Geld für sinnvolle Vertretungslehrkräfte, um den Unterrichtsausfall zu beseitigen;
- den Kommunen mehr Geld zur Verfügung stellen für die Renovierung von Schulen bzw. Schulneubauten;
- mehr Geld für Weiter- und Fortbildung des Lehrpersonals und aller Mitarbeiterinnen und MItarbeiter;
- mehr Geld für die Einstellung von Fachlehrern auch als Seiteneinsteiger mit sorgfältiger Weiterqualifizierung im pädagogischen und didaktischen Bereich;
- und: mehr Geld für die Zusammenstellung kleinerer Lerngruppen und zusätzlicher Lernangebote.
Dies wäre über eine Aufhebung des Kooperationsverbots zwischen Bund und Ländern dann ohne Schwierigkeiten möglich. Da würde es sicherlich viel Zuspruch für eine derartige zukunftssichernde Verwendung des Sondervermögens geben.

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