paul_in_pub schrieb am 12.04.2022 13:50:
Das ist wie in DE, einfach kein Bock mehr auf Weiterentwicklung, weil es den meisten gut geht. Die Anderen sind egal, so lange es mir gut geht. Unsere Gesellschaft hat sich politisch seit 30 Jahren nicht weiter entwickelt.
Ich würde es nicht Weiterentwicklung nennen, aber für das politische System stehen bei uns keine gravierenden Richtungsentscheidungen mehr an.
Nach dem Krieg hatte man ein leeres Blatt. Da konnte man frei konstruieren und dabei auch ein paar hundert Jahre Erfahrung aus verschiedenen Ländern mit nehmen. Wieviel Föderalismus, wie viel Zentralismus, mehr Partei, weniger Person, soviel direkte, so viel repräsentative Demokratie, ein Schwung Kapitalismus aber abgerundet mit einem Schuß soziale Verantwortung.
Da gab es noch unterschiedliche Vorstellungen eines politischen Systems. Aber das steht jetzt. Und nun?
Jetzt ist es regieren nur noch reagieren. Auf Wirtschaftsschwankungen, demografischen und Klimawandel, ein explodierendes AKW, Krieg und Pandemie.
Natürlich kann man darauf mit unterschiedlichen Maßnahmen reagieren, aber das sind im großen und ganzen wenn man ehrlich ist oft nur Details. Es ist kein Wunder dass die großen Parteien immer austauschbarer werden - sie müssen ja irgendwie auf die gleichen Probleme reagieren.