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  • Stephan Geue

mehr als 1000 Beiträge seit 07.08.2011

Bestand Ukraine

Denn die Ukraine wird bestehen bleiben. Vermutlich mit Gebietsverlusten, aber als Staat weiter existieren.

Erst mal. Es braucht ja eine Adresse für Zins- und Rückzahlungsforderungen, auch wenn da nichts zu holen sein wird. Ich gehe davon aus, dass das Land nach wie vor über eine leistungsfähige zivile Wirtschaft verfügt, die seine Einwohner versorgen könnte. Könnte, wohlgemerkt, wenn die Einwohner noch da wären. Ich rede jetzt nicht von den Hunderttausenden, die im Krieg getötet oder verstümmelt wurden, aber das allein wäre schon ein herber Personalverlust, denn ein großer Teil der Soldaten war ja irgendwann mal in zivilen Berufen tätig gewesen. Sondern von den Millionen, die seit 2014 das Land in Richtung Westen verlassen haben und wenig Lust zeigen, in diesen Sumpf zurückzukehren, Heimat hin oder her. Wenn niemand da ist, um die Maschinen zu bedienen oder die Mähdräscher über ukrainische Schwarzerde rollen zu lassen, dann entsteht da auch kein BIP, und ohne "Renten" aus dem Westen macht das die Beamten und Rentner, die auf einen Staatshaushalt angewiesen sind, irgendwann rebellisch, auch wenn gerade diese Gruppe nicht anmutet wie ein Haufen Revolutionäre.

Die Ukraine wird vom Westen umsorgt und aufgebaut werden.

Dagegen wäre ich eine substanzielle Summe zu wetten bereit. Gewiss, wir haben die Ukraine zuletzt erheblich "umsorgt", nominell also viel Geld in den Krieg gesteckt. Aber die Amis haben selbst gesagt, dass 90 Prozent ihrer Ausgaben für den Ukraine-Krieg an den heimischen MIK gegangen seien. Und wir sichteten unsere Schrottplätze mit Leo I. Natürlich haben wir auch Leo II geliefert, aber in welchen Stückzahlen? Man muss sich mal angucken, was bei der jeweiligen Technik laut Wikipedia das Erstauslieferungsjahr war. Da gibt es fast nichts aus diesem Jahrhundert. Iris-T könnte jüngeren Datums sein; da habe ich nicht nachgeguckt. Also, wir haben vor allem eine Rollkur durchgeführt; die Arsenale können nun mit dem "Doppel-Wumms" wieder mit frischem Murks gefüllt werden. Als Game-Changer hat sich jedenfalls nichts erwiesen.

Und aufbauen werden wir gleich gar nichts. Mit blühenden Landschaften ist nämlich keine nennenswerte Rendite zu erzielen.

Was eine EU-Mitgliedschaft für finanzschwache Staaten bedeutet, kann man an den ehemals armen Ländern in Europa erkennen.

An Bulgarien zum Beispiel. Sehr schön auch Griechenland.

Die Ukraine wird mit westlicher Hilfe ein prosperierender Staat, die Bevölkerung wird von der Entwicklung profitieren.

Träum weiter. Die EU-Mitgliedschaft wird noch nur noch von völlig Entrückten (einschließlich der Clique in Kiew) ventiliert.

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