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  • FlinxInFlux

mehr als 1000 Beiträge seit 26.01.2006

Re: Es sind keine (Un)werte, sondern einfach die normale Politik der USA

gondorianer schrieb am 19.03.2019 13:03:

[...]
Und diese Politik wurde von sämtlichen Präsidenten bisher getragen, egal ob Demokraten oder Republikaner.

Das stimmt leider.

Das ist auch der Grund, weshalb Trumps Politik des Rückzugs auf das eigene Land und der Rückbezug auf die eigenen Stärken ziemlich einzigartig ist.

Ganz ehrlich, ich weiß nicht wovon Du sprichst. Richtig ist, dass Trump bereits eine Menge widersprüchliches Zeug angekündigt hat, davon jedoch eigentlich nichts realisiert wurde. Aktuelles Beispiel ist der nicht stattfindende Abzug der Truppen aus Syrien. Das war schlicht ein kleines Agenda-Setting von Trump, um über die Feiertage hinweg seine Anhänger ruhig zu stellen.

Seine Venezuela-Politik steht übrigens für das genaue Gegenteil von "Rückzugs auf das eigene Land". Was mich am meisten stört, ist wenn Trumps Symphatisanten solche Dinge völlig ausblenden. Das gilt auch für den durch Trump massiv verschärften Drohnen-Angriffskrieg.

Und das ist, soweit ich das sehe, auch der Grund, weshalb ihn das Establishment in den USA quasi durchweg hasst.

Natürlich ist da was dran. Aber der Hauptgrund für die Ablehnung Trumps sehe ich in dessen teilsweise absurd destruktiver und spaltender Rhetorik sowie eine große Reihe von nachweislichen Fehlentscheidungen (v.a. in Bezug auf Personalpolitik). Dass er sehr häufig das komplette Gegenteil von dem macht, was er den Leuten verspricht, kommt oben drauf.

Zur Erinnerung: Er hat den Syrienkrieg nach vergleichsweise kurzer Zeit beendet,

Trump hat was gemacht?

Friedensverhandlungen mit Nordkorea angestoßen

Fair enough. Allerdings hat Obama ebenfalls versucht, mit dem nord-koreanischen Regime Verhandlungen ohne Vorbedingungen zu beginnen, wurde dafür jedoch von denselben Leuten (u.a. John Bolton) massiv angegangen, die heute Trumps (bislang erfolglose) Strategie über den grünen Klee loben. Aber wie sagt man so schön? "Only Nixon could go to China."

und, soweit ich das weiß, kein anderes Land angegriffen.

Er greift andauernd Länder an, aber davon will offenbar kaum jemand etwas wissen:
https://www.theguardian.com/us-news/2018/jan/23/us-air-wars-trump
https://www.nachdenkseiten.de/?p=44684

Da mag er unsympathisch sein und sogar ein Frauendiskriminierer: Wenn er weniger kriege führt als seine Vorgänger und dadurch 100.000 Menschen weniger sterben, dann ist es das wert.

Das genaue Gegenteil davon passiert:
https://www.washingtonpost.com/lifestyle/style/middle-east-civilian-deaths-have-soared-under-trump-and-the-media-mostly-shrug/2018/03/16/fc344968-2932-11e8-874b-d517e912f125_story.html

Und hier der Grund, warum Sie davon nichts wissen:
https://www.nytimes.com/2019/03/06/us/politics/trump-civilian-casualties-rule-revoked.html

Flinx

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