Ein Denkmal, das 40 Jahre nach dem Geschehen errichtet wird,

... soll nicht nur erinnern, sondern auch eine geschichliche Sichtweise zementieren. Diese Sichtweise impliziert, dass Lettland seit 1940 rechtmaessig der UdSSR angehoerte, sodann von der Wehrmacht zeitweilig erobert wurde, und nach 1944/45 wieder rechtmaessig in die UdSSR eingegliedert (eben befreit) wurde.

Aus lettischer Sicht fand aber 1940 keine rechtmaessige Eingliederung statt, sondern eine unrechtmaessige Annexion. Die Vertreibung der Naziwehrmacht 1944/45 fuehrte dann auch nicht in eine Befreiung, sondern lediglcih zur Wiederherstellung eines unrechtmaessiegn Zustandes, sowie natuerlich zum Ende des Krieges und der rassistischen Naziherrschaft.. Das erst 1985 gebaute Denkmal, das jetzt abgerissen wurde, zelebriert eine Sichtweise aus Moskau, die nur wenige Jahre spaeter (1991) von der Bevoelkerung dieses Landes abgelehnt wurde, als es die Unabhaengigkeit erklaerte.

Wuerde das Denkmal durch ein Mahnmal an die Toten der lettischen SS-Division ersetzt, so wwaere das ein Skandal. Handelte es sich bei dem Abrissobjekt um ein Mahnmal fuer die sowjetischen Toten und lettischen Opfer des von den Nazis begonnenen Krieges, so waere das auch ein Skandal. Handelte es sich andererseits um ein Denkmal an die Einverleibung Lettlands in die UdSSR 1940, so waere dieser Abriss laengst ueberfaellig.

Wo auf dieser Skala befindet sich das abgerissene Denkmal?