Tatsächlich wäre eine klare Distanzierung von solchen antisemitischen Parolen auch auf Seiten der propalästinsischen Gruppen notwendig. Das würde auch eine Auseinandersetzung mit dem regressiven Antizionismus bedeuten, der oft keine Trennschärfe zum Antisemitismus hat. Es ist eben nicht damit getan, wenn man palästinensischen Demonstranten sagt, sie sollen in ihren Parolen "nicht gegen Juden, sondern gegen Zionisten" Stellung nehmen. Dann hätte man es tatsächlich nur mit einen etwas modernisierten Antisemitismus zu tun.
Zionismus ist eine politische Ideologie, ist Nationalimus. In "Rückeroberung der Krim: Ängste unter Zivilisten" schreibt PN,
dass es keinen guten Nationalismus gibt
Auch der Zionimus ist kein guter Nationalimus. Hier jedoch verteidigt PN Nationalismus, indem er sagt das Parolen gegen eine politische Ideologie antisemitisch sind. Er vertritt selbst immer wieder zionistische Positionen. Er ist darin nicht grundsaetzlich verschieden von anderen Nationalisten, wie den russischen oder ukrainischen.
PN schreibt, es sei unverständlich,
dass diese ultranationalistischen Töne hierzulande nicht genauso energisch zurückgewiesen werden wie ähnlich menschenverachtende Pläne, wenn sie aus Russland kommen.
Wieso ist er dann selbst nicht in der Lage, die Situation der Palästinenser in den besetzten Gebieten wahrzunehmen? Diese Nichtwahrnahme ist nicht zufaellig, da offen antipalästinensische Positionen zu stark mit seiner sonst linken Haltung kollidieren wuerden. Stattdessen schaut er weg und interpretiert den Antizionimus der Palästinenser als Antsemitimus.