bannoeckle schrieb am 18.04.2023 15:22:
… wenn jemand Vorgänge oder Zustände in Israel angreift, die gleichen oder schlimmere Probleme in anderen Ländern oder Gesellschaften aber ignoriert oder schönredet.
Beispiele: brutalen Polizeieinsatz in Jerusalem kritisieren, niederknüppeln von Demonstrantinnen in Teheran ignorieren. Rechtswidrige Siedlungen im Westjordanland kritisieren, die rechtlose Situation von ausländischen Arbeitern in der Golfstaaten ignorieren. Vermutlich gibt es noch 100 weitere Beispiel dieser Art.
Da bin ich ganz einverstanden.
Das bedeutet für mich allerdings - siehe Nickname - dass ich die Untaten oder auch unfreundlichen Taten aller derer werten darf, die im Spiel sind.
Dann tauchen auch EU-Staaten oder die USA und Verbündete auf. Nehmen wir die Vorzeigedemokratie in Israel. Sind in dem Land plötzlich hundertausende Antisemiten? Oder ist nur Antisemit, der jenseits des Mittelmeeres die gleiche Meinung wie die Demonstranten in Jeruslem hat?
Oder nehmen wir die Vorzeigedemokratie in Taiwan. Anerkanntermaßen war das Regime von Tschiang-Kai-Chek eine Diktatur. Und plötzlich wurde daraus ein Leuchtturm der Menschenrechte.
Da habe ich ganz einfach Probleme. Ich bewundere alle die, die gestern noch größte Feinde waren und heute schon Freunde sein können - nur weil es von der Tagesschau oder der Bild-Zeitung so angeordnet wird.
Ich lehne solche Gesinnungshüpfer allerdings auch recht innig ab.