Subzero schrieb am 17.05.2020 15:55:
alt_und_naiv schrieb am 16.05.2020 18:28:
Er hat nicht gelogen. Er hat lediglich gesagt, dass es keine Evidenz für den Nutzen von Masken gibt - und in der Tag dürfte zu diesem Zeitpunkt keine einzige Studie dies belegt haben.
Was allerdings unwahr ist. Es gibt mindestens ein Paper, was sich mit der prozentualen Zahl inkorperierter Teilchen bei verschiedenen Masken (dabei reduzieren selbst OP-Masken die Zahl eingeatmeter Viren um rund 50%) beschäftigt.
Was sagt das über die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit/ohne Maske - nichts. Da müsste man schon genauere Angaben zur erforderlichen Infektionsdosis haben usw.
Die lokalen Pandemiepläne für die Grippe von 2007 der Bundesländer (die die Bundesländer fix aus der Schublade gekramt haben und intern in den Ämtern in Kraft gesetzt) waren da schon weiter, sie forderten mindestens den Einsatz von FFP1-Masken (die die BL allerdings nun auch nicht zur Verfügung stellen konnten).
Wir waren ja gut aufgestellt.
Wenn Drosten sich jetzt hinstellt und sagt "Masken nützen nichts, weil ja der Übertragungsweg nicht klar ist", dann ist das bei einer viralen Lungenentzündung schon eine sportliche Aussage.
Das hat er aber nicht gesagt, das hast Du nur zu hören geglaubt.
Dass viele Leute das falsch verstanden haben, hat zumindest verhindert, dass nicht in großem Stile Krankenhäuser hinsichtlich Masken beklaut worden sind. Was hättest Du der Bevölkerung gesagt?
Quark. Gerade Krankenhäuser und Ärzte haben sich drauf verlassen und ihre Vorräte nicht aufgestockt, während die Chinesen fröhlich alles leergekauft haben.
Erzähle doch keine Märchen. Die haben sich händeringend bemüht, an entsprechendes Schutzmaterial heranzukommen.
Dorsten hat wirklich bravourös es geschafft, in vielen Schritten ohne große Panik zu erzeugen, die Leute in die Nähe unbequemer Wahrheiten zu führen.
Drosten hat exakt immer nur das zugegeben was absolut nicht mehr zu leugnen war. Wenn selbst ich der Bundesregierung 14 Tage an Informationen vorraus war und Ende Januar vor dem großen Run noch FFP3-Masken zum Normalpreis (rund ein Euro pro Stück) beschaffen konnte, dann frage ich mich, in welchen Fachgebieten die Experten nun Experten sind. Ok, Experte kann sich jeder nennen, das ist kein geschützter Begriff.
Es war sicherlich sinnvoll, dass Du FFP3-Masken hattest, wärend andere im Gesundheitswesen keine mehr bekommen haben. Schließlich muss man ja
Prioritäten setzen.
Nein, eine Sprechpuppe seines Dienstherrn ist er nicht. Es dürfte im Gegenteil eine große Aufgabe gewesen sein, die Politik auf einen halbwegs vernünfitgen Kurs zu bringen.
Er hat exakt das gesagt was den tagesaktuellen politischen Kurs rechtfertigt. Und der Kurs war nicht Katastrophenvermeidung, sondern "vielleicht haben wir Glück und es wird alles nicht so schlimm, bei SARS hats ja auch geklappt".
Jetzt stelle Dir vor, er hätte klipp und klar bestritten, wir seien gut aufgestellt. Dann wüsstest Du gerade noch, dass es am Anfang der Epidemie wohl mal einen Virologen gegeben hat, der Kritik geübt hat. Unsere Politik ist ideologiegefestigt und ficht Machtkämpfe aus. Sachentscheidungen haben keinen so großen Stellenwert.