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967 Beiträge seit 16.12.2002

Stopp von Corona auch ohne Impfung möglich.

Durch konsequente Schutzmaßahmen (Lockdown, Abstandsregeln, Mund- u. Nasenschutz, Desinfektionen) wäre es möglich, die Epidemie komplett zurück zu drängen. Dies wäre gemäß der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie nach etwa 300 Tagen der Fall. Siehe das folgende Dokument, S. 5, Abb. 2a:

https://www.dgepi.de/assets/Stellungnahmen/Stellungnahme2020Corona_DGEpi-21032020-v2.pdf

(Siehe Abbildungen ab S. 4)

Es kann so auch ohne Herdenimmunität eine Eindämmung der Epidemie erreicht werden, wenn die Zahl der Infektiösen durch die genannten Maßnahmen auf 0 gedrückt wird.

Natürlich können durch Kontakte mit anderen Ländern, in denen diese Maßnahmen so nicht durchgeführt wurde, immer wieder neue Infektionen aufflammen. Deshalb müssten ab dem Tag 300 zusätzlich alle Einreisenden und Heimkehrer getestet und in Quarantäne genommen werden, um eine erneute Virus-Ausbreitung zu verhindern. Das sollte dann so lange fortgeführt werden, bis es weltweit keine neuen Fälle mehr gibt und zumindest dieser Typ Corona-Virus weltweit ausgerottet wäre - durch Entzug seiner Verbreitungsbasis.

Hier zitiert Nowak nun die taz-Journalistin Anna Lehman, welche schreibt:

Was Kipping nicht weiter ausführt, aber eine Konsequenz ihrer vorgeschlagenen Radikalkur wäre: Wenn das Virus einmal gestoppt und ganz Deutschland coronafreie Zone wäre, müssten eigentlich noch strengere Grenzkontrollen mit strikten Quarantänevorschriften her, die sicherstellen, dass das Virus nicht von außen wieder eingeschleppt wird. "Offene Grenzen für alle", eine Forderung, die die Parteivorsitzenden nach zähem innerparteilichen Ringen im Bundestagswahlprogramm 2017 durchsetzten, wären erst mal passé, solange Corona weltweit grassiert. Oder?

Also wieder einmal das Thema "Freiheitsbeschränkung", das auch auf den rechten Hygienedemos ständig gegen die Gesundheit ins Feld geführt wird.

Aber erstens müssten die Grenzkontrollen nicht ewig durchgeführt werden. Und zweitens sind gesundheitsliche Grenzkontrollen etwas anderes als Grenzschließungen. Kipping spricht auch nicht von Grenzschließungen; sie spricht von Grenzkontrollen.

Allerdings würde dies selbstverständlich eine neue Qualität der internationalen Solidarität und Zusammenarbeit bedeuten, was durch die kapitalistisch-nationalistische Konkurrenz - "Amerika First" und so'n Quatsch - vermutlich nicht durchsetzbar wäre. Aber grundsätzlich, aus wissenschaftlicher Sicht steht dem nichts entgegen.

Deshalb hat Katja Kipping grundsätzlich Recht mit ihrer - linken und nicht rechten - Forderung.

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