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mehr als 1000 Beiträge seit 30.06.2006

80% Staatssektor in Belarus

derdickemax schrieb am 31. Januar 2010 19:14

> .. dann entsteht dieses Bild.

> Deine Zahlen stammen ALLE aus den Jahren 1991 - 2000 (Jelzinzeit), 

Das Diagramm geht bis 2003. 
Vom durch die Restauration des Kapitalismus verursachten Aderlass hat
sich Russland trotz üppiger Öleinnahmen bis heute nicht erholt. Das
sieht man vorallem an der sträflich vernachlässigten Infrastruktur.
Ohne die Rückkehr zum Kapitalismus würde Russland heute deutlich
besser dastehen.

> in denen das alte System unterging, aber kein neues System (außer der
> Mafia) sich entfalten konnte. 

In der Tat, es wurde lediglich das alte kapitalistische System
wiederhergestellt.

> In den Jahren nach 2000 kann man in der Russischen Föderation,
> Belarus und sogar in der Ukraine konstant Zuwächse beobachten:

> "Das jährliche Wachstum des ukrainischen BIP beträgt seitdem im
> Durchschnitt etwa 7 %. Im Jahr 2007 waren es 7,3 %" 
> http://www.ukrstat.gov.ua/ zitiert in:
> http://de.wikipedia.org/wiki/Ukraine#Wirtschaft

Davon profitiert hat jedoch hauptsächlich die Oligarchie. Am
miserablen Lebensstandard der Bevölkerung hat sich dadurch kaum etwas
geändert. Der ist immer noch deutlich schlechter als im Sozialismus
und dank Kapitalismuskrise wird es sogar noch schlimmer(-30%
Industrieproduktion).
http://www.arte.tv/de/Die-Welt-verstehen/3029662.html

Aktuelle Reportage aus Polen:
"Kohlenklau im Armenschacht"
http://www.daserste.de/weltspiegel/beitrag_dyn~uid,2ga58yzu1zqbmhrs~c
m.asp

> Nur 2009 haben die Ukraine und Russland aufgrund der Unfähigkeit der
> Regierungen einen wesentlich stärkeren Rückschlag erlebt als
> westeuropäische Staaten. 

Dass Russland und die Ukraine so stark davon betroffen sind, liegt an
deren Deindustrialisierung durch die Kapitalisten.

"...
Poland was only a start, however; far more important to his goals was
his association in 1991-92 with Russia's "reformist" leaders Anatoly
Chubais and Yegor Gaidar and their Harvard guru Sachs. Within a year
of their "shock therapy," hyperinflation had wiped out Russians'
savings and the long-suffering middle class with it. Pensioners were
literally starving. The parallel "privatization" of Russia's huge
resources-timber, oil, gas, chemicals, media-created the robber
oligarchs and contributed to Russia's effective deindustrialization.
The country was lowered into neocolonial dependence: a supplier of
energy and raw materials and an importer of high technology and
manufactured goods. Nevertheless, in early 1993, Soros felt that
Russia had not gone far enough: "The social safety net would also
provide a powerful incentive to shut down loss-making enterprises.
Factories could be idled and the raw materials and energy that go
into production could be sold for more than the output."
..."
http://www.chroniclesmagazine.org/Chronicles/February2004/0204Trifkov
ic.html

> In Belarus wuchs die Wirtschaft sogar im
> Krisenjahr 2009 ein wenig, in den Vorjahren jeweils etwas stärker als
> in Ukraine und Russland.

Weil sich Belarus im Gegensatz zu seinen Nachbarländern der
IWF-Schocktheraphie verweigert und einen viel stärkeren
Staatssektor(80%) bewahrt hat. Das ist auch der Grund für die
antibelorussische Hetze in den Konzernmedien und die
NATO-Putschversuche. Die weißrussische Wirtschaft soll
zwangsprivatisiert werden und die NATO noch weiter nach Osten
vorrücken.

> Aber davon steht nichts in deinen Zahlen.

Das ist logisch. Es ging mir schliesslich darum, Beispiele dafür
anzuführen wie Kapitalisten Länder ruinieren und nicht um einen
Geschichtsaufsatz.

> Wie sagte Winston Churchill doch so schön:
> "I only believe in statistics that I doctored myself."

Die Zahlen sind nicht manipuliert.

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