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  • Ignatius

mehr als 1000 Beiträge seit 25.06.2001

Re: @ Ignatius zu: "Die Qualia, die Natur und der liebe Gott"

Little Louis schrieb am 29.05.2017 18:58:

@ignatius und:

1.
".......Das Phänomen zu leugnen oder zu marginalisieren ändert daran nichts, weil jeder einzelne über seinen individuellen Gegenbeweis verfügt.."

Dieser beweis ist aber keiner da er nur " intrasubjektiv "funktioniert.

Es ist kein naturwissenschaftlicher Beweis (das ist 2+2=4 auch nicht, btw.). Trotzdem weiss jeder dass was fehlt, nur kann er z.B. den Schmerz oder einen Farbeindruck keinem anderen zeigen, weil er ihn nur selbst erlebt. Und dieser Eindruck ist unmittelbarer als alles was man sonst zu wissen glaubt. Insofern fällt es aus Deiner Beweiskategorie - nach oben!

"........Klar, das Problem ist, dass die Philosophie da i.a. ca. 100 Jahre hinterherhinkt. Da wird jetzt noch dem guten alten mechanistischen Vulgärmaterialismus und seiner Welt als Uhrwerk hinterhergetrauert, der spätestens seit der Solvay-Konferenz von 1927 als physikalisch widerlegt angesehen werden kann.....(Zitatende)

Ich will als höchstens "Halbprofessionelle" nicht überheblich sein, aber wie wärs mal mit zum Beispiel: "Kritischer rationalismus"

Dass Popper je auf Erkenntnisse in der QM oder der RT aufgebaut hätte - oder sich überhaupt kontruktiv (d.h jenseits seiner Ideologiekritik) mit Metaphysik, Ontologie oder der Philosophie des Geistes beschäftigt hätte, wäre mir jedenfalls unbekannt, aber da mag ich mich irren.

Zur Theorie der Quanten:
Können wenigstens Sie mir das Mirakulum erklären, wie aus einer eigentlich physikalisch nicht verstandenen "Geistertheorie", die einer metaphysischen Interpretation als Verständnishilfe bedarf (z.B die " klassischen" bzw. nichtrealistischen Interpretationen)
- dann verlässliche Techniken generiert werden können?

Erklären kann man das nicht. Nur zeigen. Laser, Halbleiter, Computer, Kernenergie - es funktioniert einfach.

Die merkwürdige rhetorische Unterscheidung zwischen "formaler Theorie" und "metaphysischer Interpretation" hilft da doch nicht wirklich weiter.

Eh nicht (O-Ton aus den Studium: "Versuchen sie gar nicht erst, sich etwas vorzustellen. Verlassen sie sich auf den Formalismus."). Sie dient nur dazu, das zu trennen was offenbar "funktioniert" von dem was für die Prognoseerstellung resp. technologische Anwendung unwesentlich aber halt von metaphysischem Interesse ist. Zum Problem wird das nur, wenn Leute versuchen, einem das als gesicherte (oder auch nur naturwissenschaftliche) Erkenntnis unterzuschieben. Die kann man dann zurecht auf Popper verweisen. Und ja, da ist jede Menge Ideologie drinnen.

Zumal ja Experimente die " Nichtlokalitäten" angeblich schon in den Grenzbereich zur Makropphysik verschoben haben sollen. Was von manchen (Anderen) immer noch als "Unphysik" oder Metaphysik kritisiert wird.

Ich hab selber an solchen Experimenten mitgearbeitet. Bell-Verletzung in der Preisklasse von (iirc) 7 sigmas bei 144km free-space (also Luftstrecke) und das war vor 10 Jahren. Heute will man Quanten-Crypto kommerziell über Satellit anbieten. Die Sache ist gegessen. Auch wenns manchen nicht gefällt: Nichtlokalität is here to stay, sorry E.P.R.

ignatius

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