alphawelle schrieb am 29.05.2017 15:21:
Die Frage ist, warum der Atomhaufen überhaupt einen "inneren Zuseher" hat. Den braucht er nämlich nicht.
das halte ich für eine sehr steile these. ohne ein subjekt/subjektempfinden keine intersubjektivität - und die ist ja bekanntlich ein erfolgreiches und verbreitetes phänomen unter bewußtsein tragenden tieren.
Also, ich hab "intersubjektiv" hier in einem völlig anderen Sinne verwendet:
Natürlich setzt der Begriff "intersubjektiv" semantisch auf dem Subjekt auf. "nicht-subjektiv" (resp. "objektiv", wenn man sich daruf einigt, dass es sowas überhaupt gibt)
wäre ein treffenderes Wort für das was ich mit intersubjektiv gemeint habe.
Um das Subjekt geht es dabei. Nicht der Organismus, sondern das Bewußstsein in Sinne von Empfindungsfähigkeit definiert das (erlebende) Subjekt. Das ist prinzipiell unbeobachtbar und etwas völlig anderes als das Sozialverhalten oder überhaupt jedes Verhalten und alle Rückschlüsse, die sich aus dem Verhalten ziehen lassen.
Tiere bilden Herden, betreiben Brutpflege, zeigen empathisches Verhalten. Aber das alles ist kein Beweis, dass sie auch erleben (auch wenn die Annahme wegen der Analogie mit einem selbst plausibel und vernünftig ist - aber eben nur deswegen).
(hier ist das ich-bewußtsein gemeint, nicht das selbstbewußtsein). einfühlungsvermögen in andere ist eine spiegelung des eigenen empfindens (spiegelneurone). also evolutionär durchaus erklärbar, dass es entstanden ist.
Die neuralen Steuerungsmechanismen schon. Auch das Verhalten. Aber dennoch ist die Erlebnisfähigkeit dazu so nötig wie ein Kropf. Die Sinnesorgane liefern Inpulse, das ZNS verarbeitet diese (dazu gehören auch die Spiegelneuronen) und steuert u.a. die motorische Muskulatur. Alles das ist reine Signalverarbeitung und Biochemie, ist komplett physikalisch erklärbar und funtioniert bestens auch sine ira et studio, d.h. völlig ohnen erlebte Eindrücke und Emotionen d.h. ohne "inneren Zuschauer". Das wird einen haben (resp. einer sind, wie ich sagen würde) ist faszinierend und nicht naturwissenschaftlich erklärbar.
ignatius