Levski schrieb am 27.05.2017 17:26:
Whow, endlich mal ein Artikel zu dem Thema, den man ernst nehmen kann.
Zusätzlich verursachen materielle Zustände im Materialismus auch noch mentale Zustände - wie auch immer sie das tun - und sind ebenfalls hinreichend, um diese zu erklären.
Wieso sind sie hinreichend, um diese zu erklären? Das scheint mir nur eine Annahme zu sein. Was auch immer "mentale Zustände" sind, dass sie ausschliesslich von "materiellen Zuständen" erzeugt werden können, ist ein gedanklicher Kurzschluss. Der Materialismus ist nur ein kausal geschlossenes System, so lange er sich mit "materiellen Zuständen" beschäftigt.
Er ist noch nichteinmal das. Die Quantenmechanik hat per Kollaps der Wellenfunktion echten Zufall ins mechanistische Weltbild eingeschleppt. Und was ist die Definition von Zufall? Eine Wirkung ohne Ursache im betrachteten System. Also entweder man kübelt die Kausalität und lässt den Alten würfeln oder da ist noch was (i.e. das System ist nicht geschlossen).
Das, was da noch ist, das was den (gerne auch "scheinbaren") Kollaps der Wellenfunktion, den Zerfall des Atomkerns, den Klick im Geigerzähler, Tod oder Leben der Katze auslöst bzw. instantiiert, das ist eben der Beobachter. Solang keiner hinschaut, ist nämlich alles brav unitär, kontinuierlich und deterministisch, ganz so wie's den Vulgärmaterialisten gefällt. Und wenn's uns (wobei offen bleibt, wer bei "uns" aller dabei ist) nicht geben würde, dann bliebe das auch so, bis in alle Ewigkeit. Dumm gelaufen ...
ignatius