Es gibt durchaus Leute im US- wie im russischen Militär, die der Meinung sind, man könne einen Atomkrieg führen. Es ist also falsch anzunehmen, dass es unmöglich sei, eine Atommacht anzugreifen. Es muss jedem vernunftbegabten Menschen allerdings komplett wahnsinnig vorkommen.
Unzweifelhaft sind im Spiel der atomaren Abschreckung die strategische Platzierung von Atomwaffen bzw. das Erschließen von Gebieten z.B. durch Militärbündnisse für eine solche potentielle Stationierung von entscheidender Bedeutung.
Denn wenn die Entfernungen zu den gegnerischen Atomwaffen so verringert werden können, dass der Gegner nicht mehr rechtzeitig auf das Ausschalten seiner Atomwaffen reagieren kann, ist der Gegner hinsichtlich seiner Atomaren Abschreckung schachmatt gesetzt.
Selbst wenn russische Hyperschallflugkörper bislang der US-Technologie hinsichtlich des Zeitfaktors überlegen sind - wer garantiert, dass dies so bleibt?
Zusätzlich dazu bedeutet, den gegnerischen Block direkt an der eigenen Grenze zu haben, statt einen neutralen Puffer dazwischen zu haben, das erhöhte Risiko eines Missverständnisses und somit, das Risiko einer Eskalation zum Krieg.
Das sind völlig rationale Überlegungen, warum das Heranrücken der NATO in die Ukraine oder die militärisch antirussische Positionierung der zuvor neutralen Ukraine ein direktes Sicherheitsrisiko für Russland bedeutet.
Natürlich ist die Realität die, dass die NATO schon an anderer Stelle an Russland herangerückt ist (Bulgarien, Rumänien und Türkei), nur wäre mit der Ukraine die Umkreisung Russlands am Schwarzen Meer vollständig.
Mehrere russische Präsidenten haben gegenüber der USA/NATO gewarnt, dass die Ukraine die rote Line Russlands sei, deren Überschreitung man nicht hinnehmen werde.
Ganz zu schweigen von dem Verlust des strategisch bedeutsamen russischen Militärstützpunktes auf der Krim mit seinem Zugang zum schwarzen Meer.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (26.07.2023 14:15).