@Gummy12 schreibt:
"..Janukowitsch hätte tun sollen, wofür er gewählt wurde, nämlich die Ukraine in die EU zu führen."
Das ist eine äußerst oberflächliche Betrachtungsweise und hält den Fakten nicht stand.
Die EU verlangte die wirtschaftlichen Beziehungen, die die Ukraine mit Russland unterhielt, vollständig zu kappen. Der Warenaustausch beider Länder betrug ungefähr 80% aller Ein und Ausfuhren. Die Ukraine hätte das wirtschaftlich niemals überlebt. Das alles erläuterte der gewählte Präsident den federführenden Politikern der EU und sagte in diesem Zusammenhang, wir, die Ukraine, sind momentan zu schwach um uns vom wichtigsten Wirtschaftspartner zu lösen. Dabei müsste dann die EU sukzessive mit Hilfestellung zur Seite stehen (das hätte Milliarden gekostet). Es wäre der Ukraine weitaus schlimmer ergangen als der DDR, die - man sollte ehrlich sein - verramscht wurde. Der warnende Lafontaine fand kein Gehör. Die EU lehnte sämtliche Vorbehalte ab, wohlwissend dass es dann kein Assoziierungsabkommen gibt. Es war schon damals unter Federführung der USA alles für einen Putsch vorbereitet.
Alles vergleich auch mit Jugoslawien. Milosewitsch lehnte ein Abkommen mit der EU ab - aus nur einem einzigen Grund, nämlich er weigerte sich die Polizei der EU und die Armee der Nato zu unterstellen. Ergebnis sollte bekannt sein. Das war dann der erste Krieg auf europäischem Bode. Deutschland wurde von den Grünen und der SPD in diesen Krieg geführt.
Auf nähere Ausführungen möchte ich hier verzichten. Das würde den Rahmen sprengen.
Ob Janukowitsch wirklich gewählt wurde um die Ukraine in die EU zu führen, bezweifele ich, denn in der Ostukraine (Donbass-Republiken) bekam er über 70% der Stimmen - und zwar um die Zusammenarbeit mit Russland zu intensivieren.
In diesem Zusammenhang sei noch kurz erwähnt, dass Selensky die Wahl gewann, weil er sofortige Verhandlungen mit Russland und dem Donbass in Aussicht gestellt hat. Da hatte er die Rechnung ohne die USA/EU und dem rechten Sektor gemacht. Kurz nach seiner Wahl fingen die Bombardements der Ostukraine an und dauern bis heute an. Von 2014 bis jetzt starben mehr als 17.000 Zivilisten.