Der Autor weist zurecht darauf hin, dass es gute Gründe geben kann, Veröffentlichung bzw. deren Verbreitung zu behindern.
Allerdings ist doch eine gewisse Einseitigkeit erkennbar. Er bringt Negativbeispiele, die man sicherlich anbringen kann, die aber einseitig sind. Es gibt andere Beispiele, die er dem gegenüber setzen müsste.
So betreiben diverse staatliche Organisation wie der CIA mit massiven Mitteln Meinungsmache. Gleichsam findet so etwas auch durch die Industrie und das Großkapital statt. Und durch Regierungen. Hoffentlich nur ein extremes Beispiel wäre Monsanto. Tatsache ist aber, dass von Seitens des Großkapitals massive Mittel zur Interessenvertretung durch Meinungsmache aufgewendet werden. Andere Beispiele wären Wikipedia. Und selbst das hiesige Forum ist ein Beispiel, da Diffamierung in bestimmte politische Richtungen nicht nur gedultet sondern auch gestützt werden.
Auch völlig außen vor bleibt die Problematik, das die großen Player im Meinungsbildungsmarkt vielleicht sogar durch Unterwanderung diejenigen sind, die solche Ereignisse wie in den USA mitgestalten. Ein Beispiel könnte hiesiger Vorfall am Bundestag sein.
Wenn wir nun wie der Autor nur einseitig ein politisches Spektrum als Problemquelle ansehen, bedeutet das de Fakto, dass wir andere Problemquellen damit sogar stützen. Und es bedeutet, dass sich zusehends vorherrschende Meinungsverbreitungsmonopole etablieren.
Der Autor spricht auch zunächst korrekt die Urteile des Bundesverfassungsgerichtes an. Scheint aber dabei nicht auf dem Schirm zu haben, dass auch hier enthalten ist, dass auch der Privatwirtschaft demnach nicht die Kontrolle über Medien erteilt werden darf. Es ist eben nicht so, dass Twitter sein Recht auf Meinungsäußerung wahrnimmt, wenn bestimmte Meinungen unterdrückt werden. Dieses Handeln stünde nicht im Einklang mit den Vorgaben des Bundesverfassungegerichtes.
Ich denke, dass im Zweifel eher auch vermeintliche falsche Tatsachenbehauptungen zu ertragen sind, als einseitige falsche Tatsachenbehauptungen durch Meinungsmonopole oder Meinungsoligopole. Denn man kann dem ja Aufklärung entgegen setzen, was bei Monopolen oder Oligopolen nicht mehr möglich ist. Denn diese stehen im Widerspruch zu Aufklärung.
Eine gesellschaftliche Immunität gegen sogenannte FakeNews & Co. wäre um so mehr gegeben, hätten wir nicht dieses massive Ausmaß an Spaltung, welches in hohen Umfang durch die oben angesprochen großen Akteure betrieben wird. Und würden die Medien ihrem verfassungsmäßigem Auftrag gerecht werden.
Es lässt sich feststellen, dass die Angst vor FakeNews & Co ein bewusst geschürtes Vehikel ist, um die Meinungsbildungsprozesse kontrollieren zu können und unter diesem Deckmantel selber der Hauptverteiler von FakeNews & Co zu sein.
Das Thema bedarf natürlich einer weiteren intensiven Auseinandersetzung. Aber vor oben beschriebenem Hintergrund ist bis zur tieferen Klärung enorm vorsichtig mit kontrollierenden Maßnahmen umzugehen. Diese müssen so minimal wie möglich und so transparent wie möglich sein. Und besonders die großen meinungsbildenden Akteure viel transparenter gemacht werden.
Ein guter Beitrag zu diesem Themenkreis ist mMn folgendes Video:
https://www.youtube.com/watch?v=WWYZp-GaJko&list=PL751ieVd-T8MMObVFs2f1iCvaQQ4ftWqC&index=3&t=3s
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (23.01.2021 15:52).