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  • jsjs

mehr als 1000 Beiträge seit 25.12.2019

Objektivität und 59 Geschlechter

Warum sollte ein Urteil weniger Objekt sein, als der Gegenstand, auf den es sich bezieht?

Jetzt ist aber mal gut mit der Wortklingelei. Ein Urteil ist grundsätzlich subjektiv, auch wenn die Tatsache seiner Existenz objektiv wahr ist.

Nein. Ein Urteil wird zwar von einem Subjekt geäußert, als Urteil ist es allerdings ein äußerlicher Gegenstand, also objektiv, genauso wie der Gegenstand, auf den es sich bezieht. Wasser wechselt den Aggregatzustand - das tut es, ohne dass man weiß warum und wann es passiert. Eine Aussage über die Aggregatzustände von Wasser ist objektiv in dem Sinne, dass es ein richtig und falsch gibt.
Schokoladeneis ist lecker ist keine Aussage über das Schokoladeneis, auch wenn es danach klingt. Es ist eine Aussage über das Verhältnis von Bedürfnis und Mittel. Es ist ein Geschmacksurteil, die sind nicht objektiv in dem Sinne, dass sie Aussagen über die Welt treffen. Aber auch wieder objektiv, indem sie Aussagen über das Verhältnis von Subjekt und Welt treffen. Genau genommen müsste man immer sagen, "Ich finde..." um diesen Sachverhalt auszudrücken.

Gäbe es keine objektiven Aussagen, könnte man sich jede Wissenschaft sparen. Da wäre jede Theorie ebenso gültig wie ihr Gegenteil.

Man kann zu jedem beliebigen Gegenstand eine beliebige Meinung haben. Aber auch du hast dir Beispiele rausgesucht, bei denen du selber davon ausgehst, dass diese Aussagen falsch sind.

Ich habe mir Beispiele ausgesucht, bei denen 1) die wissenschaftliche Evidenz auf meiner Seite ist und 2) bei denen jeder geistig halbwegs gesunde Mensch zustimmt.

Der Staat verbietet dir nicht, zu meinen, dass es 59 Geschlechter gibt

Im Gegenteil. Der Staat zwingt mich, diesen offensichtlichen Unfug zu glauben, oder jedenfalls dazu, so zu handeln als ob ich diesen Schwachsinn glauben würde.

Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, worauf du dich beziehst.
Biologisch gibt es mindestens zwei Geschlechter, die über die Chromosomen bestimmt werden. Zudem gibt es primäre und sekundäre Geschlechtsmerkmale. Völlig getrennt davon scheint es ein Empfinden darüber zu geben, welchem Geschlecht man angehört. Und darüber hinaus gibt es sexuelle Vorlieben. All das in den verschiedenen Kombinationen ergibt offenbar, dass sich etliche Menschen nicht wohl damit fühlen, als Mann oder Frau klassifiziert zu werden. Na und? Wo ist das Problem?

Der moderne Staat hat sich von der Vorstellung verabschiedet, dass es für seine Keimzelle (Familie) unbedingt die biologischen Voraussetzungen für die Fortpflanzung braucht. Offenbar ist ihm die gleichgeschlechtliche Ehe mit adoptierten Kindern genauso recht, wie die Ehe zwischen Mann und Frau. Ja nicht einmal die Ehe braucht es für seine Zwecke der Stiftung einer Reproduktionsgemeinschaft.
Das ist der Umgang des hiesigen Staates damit, dass Menschen ihre Vorlieben haben, und funktional ein sollen. In Polen sieht es z.B. anders aus. Da legt der Staat mehr Gewicht auf die (alten) Moralvorstellungen (die hierzulande als überholt gelten).

Objektiv ist da nichts in dem Sinne, dass die Natur etwas als Klassifizierung vorgeben würde.

Was ist denn so schlimm daran, dass eine "Frau" meint, sie sei eher "Femme" als "Frau"?

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