Spaziergänge, Schoki, Medikamente , Licht, alles das alles ist ja schön und gut und manchmal hilfreich und manchmal auch nicht.
Nicht alleine zu bleiben, kann eine sinnvolle Ergänzung sein. Mir ist nur zu vertraut, dass in der depressiven Phase gerade das schwierig ist, wer auch Depressionen hat, weiß wovon ich rede. Wie auch bei den o.g. Dingen: hilft manchmal, aber nicht immer.
Es ist für mich ein Tool mehr, auf das ich nicht verzichten würde.
Beispiel heute: ein klassischer Depri-Tag, einhergehend mit erheblichem, pathologischen Motivationsmangel und trüber Birne, zu dem ich aufwachte. Ohne Kontakte zu anderen, wäre es höchstwahrscheinlich ein Null-Tag geworden, ohne auch nur ein klitzekleines Erfolgserlebnis zu haben, was natürlich die Depression verfestigt.
Allerdings hatte ich Kontakt zu insg. vier Leuten, z.T. Leidensgenossen, und dadurch immerhin anderthalb Stunden lang was hinbekommen. Das ist für die "Normalos" unter Euch zwar wenig, aber für Euch schreibe ich das nicht. Denn für mich ist es unendlich viel mehr (Stichwort: 90 Minuten geteilt durch 0 Minuten).
Das mildert etwas die Stimmung, denn es zieht den Stachel der Selbstvorwürfe, die alles nur noch schlimmer machen. Eitel Sonnenschein herrscht im Gemüt zwar nicht, aber es ist deutlich besser als noch vor einem halben Tag, verdammt nochmal.
Jetzt werde ich rausgehen, denn Bewegung ist oft hilfreich, wenn nicht heute, dann morgen. Das Kriege ich aber auch nur hin, weil ich mich verabredet habe; ohne das würde die Motivation vermutlich schlicht nicht reichen.
Diese Kontakte habe ich mir nicht aus dem Ar... gezogen, sie entspringen Selbsthilfegruppen. Mir ist einfach unbegreiflich, wie oft SHGs übersehen wenn, wenn über diese Themen die Rede ist. Um mal eine Phrase aus diesen Gruppen zu dreschen: "Nur Du alleine schaffst es, aber Du schaffst es nicht allein."