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  • DasWoelfchen

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Re: Langsam kommen mir auch Zweifel

VapingDad schrieb am 19.06.2024 10:21:

Wenn in einem 300.000.000 Einwohner Land nur zwei alte 80 jährige Männer, einer vergesslich und der andere impulsiv und gefährlich zur Wahl stehen.

Dass es dort nur eine Wahl zwischen 2 Übeln gibt, könnte eventuell daran liegen, dass es von den beiden etablierten Parteien fast unmöglich gemacht wird, unabhängige Kandidaten abseits dieser Parteimaschinen zu etablieren.

Und gewählt werden kann in den USA ja sowieso nur derjenige, der auch genug Geld für seinen Wahlkampf eintreiben kann. Das hat - rückwirkend betrachtet - natürlich auch auf die politische Ausrichtung und die Gesetzgebung einen nicht unerheblichen Einfluss.

Böse Zungen behaupten, dass es sich bei den USA um eine Plutokratie handelt😉

Eine Einordnung der Vereinigten Staaten als Plutokratie wurde in der Vergangenheit von verschiedenen Autoren vorgenommen, darunter der ehemalige Politikberater von Richard Nixon, Kevin Phillips, und in den 1930er Jahren der Historiker Arthur M. Schlesinger, Sr. Phillips beschreibt in seinem Buch Wealth and Democracy: A Political History of the American Rich, wie Thomas Jefferson mit seiner entsprechenden Befürchtung Recht behalten habe, und Amerika sich nach und nach zur heutigen Plutokratie entwickelt habe, dessen politisches System von der Wall Street und Großkapital kontrolliert werde. Die negativen Höhepunkte dieses historischen Prozesses bildeten laut Phillips die Räuberbarone des Gilded Age, das durch eine Survival-of-the-Fittest-Ideologie geprägt gewesen sei, und die grassierende Korruption der 1920er Jahre. Diese Entwicklung sei durch den New Deal von Franklin Delano Roosevelt und einen wachsenden Anteil der Mittelschicht am nationalen Wohlstand bis in die 1960er Jahre aufgehalten worden. Ab den 1980er Jahren habe die Konzentration des Vermögens jedoch wieder stark zugenommen.[8] Dieser historischen Prozessbeschreibung folgt auch der Geschichtswissenschaftler Ronald P. Formisana, laut dem sich die Plutokratie in den Vereinigten Staaten durch die Weltfinanzkrise von 2007 noch verstärkt habe.[9]

Der Soziologe Dale L. Johnson sieht im Amerika des 21. Jahrhunderts die Bedingungen einer Plutokratie erfüllt. Das vermögendste Prozent der Bevölkerung, das aus der Weltfinanzkrise gestärkt hervorgegangen sei, während die soziale Ungleichheit weiter angewachsen sei, kontrolliere neben den Medien die drei Staatsgewalten. Die Medien lenkten die Bevölkerung von der sozialen Ungerechtigkeit mit unwahrer Berichterstattung, Boulevardjournalismus und dem Schüren von Ängsten ab. Über die Privatisierung des Bildungssystems beginne diese Indoktrination zunehmend schon in den Schulen. Der amerikanische Plutokratismus habe sich am deutlichsten im politischen Erfolg des Trumpismus gezeigt, sei aber schon zuvor zu beobachten gewesen, vor allem nach dem Erfolg der Republikaner bei den Kongresswahlen 2014, aber auch in der Kür von Hillary Clinton zur demokratischen Kandidatin bei den Präsidentschaftswahlen 2016.[10] Auch der Politologe Anthony DiMaggio sieht im Erfolg von Donald Trumps Populismus einen Ausdruck plutokratischer Politik.[11]

Im deutschsprachigen Raum wird die Hypothese, dass sich die Vereinigten Staaten zu einer Plutokratie gewandelt hätten, unter anderem von den Politikwissenschaftlern Boris Vormann und Christian Lammert vertreten.[12]

https://de.wikipedia.org/wiki/Plutokratie

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