Da ist wohl etwas dran, aber es ist nicht der Anspruch einer Demokratie, die objektiv Besten an die Spitze zu bringen. Sondern die Populärsten, die die meisten Stimmen holen. Das ist nicht das gleiche.
Adenauer war 87, als er zurücktrat. Nachhaltiger Schaden ist der jungen Bundesrepublik dadurch meines Wissens nicht entstanden.
Es ist ja nicht nur der Mann an der Spitze, der das Land führt, sondern auch seine Mannschaft. Und da kommen mir bei Trump schon große Bedenken: das einzige Qualitätsmerkmal für die Vergabe von Posten in seiner Administration scheint die unverbrüchliche Loyalität zu Trump zu sein. Jeder, der unter ihm etwas werden will muss nach Florida kommen und "den Ring küssen".
Wenn wir darauf blicken, welche besonderen Talente die anderen Führer der großen Mächte - Xi, Putin, Modi- in ihre Ämter gebracht und dort gehalten haben, dann ist das wohl eher noch fragwürdiger. Und auch die sind alle schon im Rentenalter und weit über den Zenit ihrer Leistungsfähigkeit hinaus. Immerhin gibt es in den USA (in Indien auch) ein einigermaßen geordnetes und transparentes Verfahren für den friedlichen Wechsel an der Spitze, was für die anderen beiden nicht gilt. China und Russland sind Einparteienregime ohne Opposition.