Derzeit macht das Wort von der "Internet-Qualifikation" die
Runde. Doch welche Qualifikation kann hier gemeint sein?
Das, was das Allerwichtigste im Internet ist (und damit nach
herrschender Meinung das Allerwichtigste überhaupt), ist das
Auffinden von Informationen. Kommerzmaschinen wie LYCOS.DE schaffen
eher neue Probleme, als das sie alte lösen. Da sind unbeworbenere
Maschinen wie alltheweb.com oder northernlight.com schon weiter.
Auch ein Office-Update, das aus einem Internet Explorer 5.5 wieder
einen 5.00 macht, löst keine Probleme. Und schon gar kein Office
2000, das außer neuen Logos keinen Mehrwert bietet. Vielleicht
sollte ein führender Politiker mal den Mut zu folgendem Satz
haben, den ich gerne mal öffentlich sagen würde:
"Ich weiss nicht, was Microsoft für seine Arbeit in drei bis
fünf Jahren nutzen wird. Ich werde hoffentlich etwas nutzen,
dessen Betriebssystemversion mich am wenigsten interessiert und auf dem
wahrscheinlich NOKIA, SIEMENS oder ERICSSON steht."
Will heißen: die meisten Administrationen haben die Auswirkungen
des Internets und dessen Folgen für lokale Computer, lokale
Programme noch gar nicht erkannt. Termine, Datenbanken,
Routenplaner...all you need is web!
Auch das Usenet ist vielen - auch erfahrenen Surfern - völlig
unbekannt. Zwar herrscht dort ein rüder Ton und meistens geht es
mehr um Verbalschlachten als um das Finden von Lösungen im Disput,
jedoch sind dort wenigstens teilweise Argumente zu finden, die z. B.
Proteste gegen die Ökosteuer mit Fachwissen überflüssig
macht.
Auch das ebenso falsche wie populäre Wort der "Schüler
mit Laptop" (gebt ihnen wenigstens Notebooks) ist verkehrt. Wer
Auto fahren lernen will, braucht ein Auto UND einen Lehrer.
"Learning by doing" kann man wohl weder im Internet noch in
Schülerkreisen erwarten.
Vielleicht sollte man auch zunächst mal die Lehrer
qualifizieren...
Frank Werner
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