Das ist Zeit- und Energieverschwendung. Dazu braucht man eigentlich nur den spirituellen Meister des divide et impera zitieren, Niccolò Machiavelli:
"Die Menschen sind so einfältig und hängen so sehr vom Eindrucke des Augenblickes ab, daß einer, der sie täuschen will, stets jemanden findet, der sich täuschen läßt."
Es mag ja sein, dass es unterschiedliche Ansätze in allen möglichen Bereichen gibt, so auch beim Umweltschutz. Es soll sogar vorkommen, dass man nicht einer Meinung ist. Das nennt sich Dialektik und ich folge da eher Hegel und strebe eine Aufhebung des dissoziativen Zustands (These/Antithese) an. Was interessieren mich da jene, die voll und und ganz in der Spaltung aufgehen? Da gibt es keinerlei Entwicklungsmöglichkeit, kaum Erkenntnisgewinn, und keinen Schritt in Richtung Aufhebung.
Schon gar nicht im digitalen Mittelalter, wo die Menschen sich mittels social media und Filterblase permanent selbst täuschen.
Anstatt "links/rechts" unterscheide ich lieber zwischen Naivität und Paranoia.
Die sog. Linke tendiert eher zu Naivität: wenn wir gut sind, wird alles gut. Die glauben wirklich, man könne mit ein bißchen Energiewende und Müllvermeidung das Rad herumdrehen. Gleichzeitig sind sie auch paranoid, denn hinter jedem, der nicht ihrer Meinung ist, vermuten sie gleiche eine ganze Armada an rechter Agenda, die Umweltschutz nur vortäuscht, um Gaskammern zu errichten.
Die sog. Rechte tendiert eher zu Paranoia. Die glauben hinter allem stecke immer die große Verschwörung aus Gill Bates und den 19 Impfstoffen, Chemospuren am Himmel und natürlich die ganz große Klimalüge. Und sie sind unglaublich wütend, aber eben auch schrecklich naiv, wenn sie glauben, solche groß angelegten Manipulationen seien überhaupt durchführbar.
Am Ende haben beide nichts zu bieten. Die Gutmenschen schämen sich für ihren eigenen überheblichen Stolz ("ich bin so gut, nur ich kann helfen") und versuchen sie hinter Reue und Einsicht zu verbergen ("ich esse jetzt kein Fleisch mehr, die armen Tiere"). Die Wutmenschen schämen sich für ihr endloses Selbstmitleid ("ich bin so eine arme, kleine Wurst") und versuchen es hinter überheblicher Wut ("ich habe alles durchschaut") zu verbergen.
Was völlig auf der Strecke bleibt ist der Humanismus, also die Frage nach der menschlichen Natur. Ob die Menschheit im Klimawandel untergeht oder nicht (wohl noch eher durch Zerstörung von Wäldern und Ozeanen verursacht als durch erhöhten CO2-Ausstoß) ist doch irrelevant. Der Lebensstil, den wir für uns eingerichtet haben, entspricht unserer eigenen Natur nicht, wir sind völlig von uns selbst und unseren Bedürfnissen entfremdet, wir kennen kaum noch "spirituelle Autonomie", also im Einklang mit sich und seinen Bedürfnissen zu sein, wir haben uns als Spezies vollkommen verknechtet. Ist das eine Spezies, für die es sich lohnt, zu überleben? Ist das ein Leben, dass sich lohnt, zu leben?
Drogensucht, Depression, Burn-Out, Bore-Out, Fettleibigkeit, Magersucht, Spielsucht, Kindesmisshandlung, Kriege, Hunger, Flucht, etc. - und dann sitzt eine ganze Generation vor dem Bildschirm und schaut auf Youtube zu, wie andere Idioten vor dem Bildschirm sitzen und Pixel in einer Bauklotz-Lego-Welt hin und her schieben. Würden wir unsere menschlichen Bedürfnisse einmal anerkennen, also unsere natürlichen und nicht die Verhaltensstörungen, die wir uns in der Käfighaltung namens Zivilisation angeeignet haben, dann wäre Umweltschutz keine Frage mehr. Dann wären wir Hirten und nicht Zerstörer der Natur, dann lebten wir in einer Art Subsistenzwirtschaft, in der es durchaus Technologie gäbe, aber eben nur als Ergänzung und nicht als totalitäres Diktat.
Ich halte das alles gewissermaßen für ein spirituelles Thema und da bringt uns die Pflege der eigenen Gespaltenheit, also divide et impera, nicht weiter. Gehabt Euch wohl, ihr Linken und Rechten!
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (23.06.2020 19:12).