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  • Schily

mehr als 1000 Beiträge seit 14.07.2000

Endlich mal ein guter Artikel zum "Antisemitismus"

mit und ohne Anführungszeichen...

Ich habe noch in der Schule gelernt, daß man in Deutschland selbstverständlich Nationalfahnen verbrennen darf und daß dies bewußt wegen der Nazis so ist.

Dann aber kommen ein paar hergelaufene (eigentlich Antisemiten, weil sie alle Juden mit dem Staat Israel gleichsetzen) und ändern am 24.6.2020 das Gesetz und verbieten selbst das Verbrennen von Etwas, das ähnlich einer Fahne ist. Ich halte die aktuelle Fassung von § 104 StGB für verfassungswidrig.

https://lexetius.com/StGB/104,2

Davor war nur das Verbrennen einer Nationalfahne strafbar, wenn sie als Hoheitszeichen des Deutschen oder eines Ausländischen Staates aufgehängt war.

Und eigentlich ging das Gesetz mal um die Beleidigung von ausländischen Gesandten.

Also: Das Verbrennen einer Israelfahne am Fahnenmast einer Synagoge: OK, aber das Verbrennen einer Israelfahne am Fahnenmast der Israelischen Botschaft: Verboten.

Man sollte ich mal fragen, was der Hintergrund für diese jüngste Gesetzesänderung war.

Die Verfassungsänderung in Israel vom Mai dieses Jahres ist nach meinem Verständnis Menschenrechtswidrig. Ein Staat kann nur ein Staat der Menschen, die darin wohnen sein und nicht ein Staat eines Teils dieser Menschen, die einer bestimmten Religionsgemeinschaft angehören.

Übrigens wurde in Deutschland vor 120 Jahren niemand wegen des Tragens einer Kippa in der Öffentlichkeit angemacht, genauso, wie damals niemand für das Tragen einer Jogginghose in der Öffentlichkeit angemacht wurde. Der Grund: Beides kam nicht vor, denn über der Kippa trug man einen Hut und über der Jogginghose noch eine richtige Hose. Eine Kippa trug ein Jude damals nur in der Wohnung ohne etwas darüber.

http://ais.badische-zeitung.de/piece/01/f5/7a/03/32864771.jpg

Das Schlimme ist, daß unsere Politiker heute noch wie zu Nazizeiten, Juden durch die Art des Umgangs mit ihnen ausgrenzen. In dem man verheimlicht, daß die Nazis in Wirklichkeit Deutsche verfolgten, z.B. weil sie jüdischen Glaubens waren, weil sie von Nazis zu Juden erklärt wurden, oder weil sie Schwul waren, grenzt man die Verfolgten auch heute noch aus.

Unter diesen Hintergründen fragt man sich, ob evt. die Jüngsten Äußerungen unseres Bundespräsidenten nicht vielleicht sogar einen latent antisemitischen Hintergrund haben.

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