Ansicht umschalten
Avatar von Mairegen
  • Mairegen

860 Beiträge seit 03.12.2008

Was der Autor leider unter den Teppich kehrt...

... ist der Umstand der zu diesen Verträgen geführt hat.

Erst die völlige Erschöpfung der Kriegsparteien, sowie die Einsicht,
daß mit den vorhandenen Mitteln kein "Sieg" möglich ist, führt
überhaupt zum Beginn der Verhandlungen. Außerdem sickerte bei den
Herrschenden langsam die Erkenntnis ein, daß die Weiterführung des
Krieges wohl dazu führen wird, daß sie bald nichts mehr zu herrschen
haben.

So ein Zustand ist im arabischen Raum noch lange nicht erreicht.
Solange die Ölquellen sprudeln und das Öl gewinnbringend verkauft
werden kann, ist niemand der Herrscherelite gezwungen darüber
nachzudenken wo er seine Herrschaftsmittel her bekommt.

Da die Herrscherschichten in diesen Gegenden keine industrielle Basis
brauchen, ja meist nicht einmal auf Landwirtschaft angewiesen sind,
sind die Menschen die dort leben für diese Elite
"Verbrauchsmaterial". So gesehen nützt nicht einmal das "Ausbluten"
diese Konfliktes um ihn zu beenden. Erst der Entzug,  Verbrauch oder
Entwertung der Ressourcen kann die Herrschereliten an den
Verhandlungstisch zwingen.

Die erfolgreichste Aussicht diesen Krieg zu beenden besteht wohl
darin, den Verbrauch von Öl und Gas soweit zu reduzieren, daß die
Bestände im nahen Osten einfach nicht mehr genug abwerfen um den
Krieg zu finanzieren. Möglicherweise gibt es auch andere Verfahren um
die Förderung von Öl zu verunmöglichen. Auf jeden Fall hilfreich wäre
der Entzug der Vermögen der Herrschereliten die sie im Ausland
aufgebaut haben.

Denn wie sagte schon Marschall Gian Giacomo Trivulzio zu seinem König
(Ludwig der XII), als der ihn fragte was es braucht um Krieg zu
führen (es ging um die Eroberung Mailands):
„Drei Dinge, Majestät, muss man bereitstellen, Geld, Geld und
außerdem Geld.“


Bewerten
- +
Ansicht umschalten