Bestimmten Millieus ist ein wirklich bizarrer Humor eigen.
Da schlägt man sich auf die Schenkel vor Lachen, wenn ein Präsident als Ziegenpenetrierer bezeichnet wird (strafloser Metarassismus gegen diesen Türken inklusive), da prustet es vor Heiterkeit wenn eine Politikerin als Nazischlampe beleidigt wird (endlich mal eine Lesbe öffentlich Schlampe nennen dürfen, hechel hechel) und da ist es eben auch "objektiv lustig", wenn ein designierter Kanzler unseres Nachbarlandes mit spielerischen (?) Mordphantasien versehen wird, ganz zu schweigen von der beleidigenden Assoziation mit Hitler.
Das alles ist lustig für manche Leute, erlaubt ist was gefällt.
Ganz schnell vorbei mit lustig ist es aber, wenn jemand das N-Wort benutzt oder das Z-Wort oder nicht ordentlich seine Grammatik durchgendert oder aber, oh Gott, der falschen Frau ein Kompliment machen will.
Ist eine solche bizarre Verschiebung der Maßstäbe von Anstand und Moral eigentlich noch mit schlechtem Umgang entschuldbar oder ist das als geistige Verwahrlosung zu betrachten?
Zum Schluss noch eine Frage an Herrn Konicz:
Wie kommen Sie darauf, dass Österreich eine "Postdemokratie" sei?
Verliert ein Land seinen Demokratiestatus, sobald die Sozialdemokraten eine Wahl verlieren und die Grünen scheitern? Ist alles jenseits von Rot/Grün schon Nazi oder zumindest undemokratisch?
Oder war das jetzt wieder lustig gemeint und ich verstehe nur Ihren feinen Humor nicht?
Und übrigens, für die Nordkorea-Momente in Europa sind die deutschen Volksparteien zuständig.
Die SPD, die ihren baldigen Ex-Vorsitzenden mit strammen 100% gewählt hat, was nicht mal bei der SED früher funktioniert hat.
Die CDU, deren Klatschhasen auf dem letzten Parteitag der Raute derart ergeben minutenlang applaudiert haben, dass der alte Stalin vor Neid im Grab rotierte.
Dafür braucht es keinen Kurz.