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  • Pnyx (1)

mehr als 1000 Beiträge seit 01.07.2017

Beifang

Dafür mitverantwortlich ist auch die Kongresspartei, die seit den neoliberalen Reformen in den 1990er Jahren zu sehr auf die Bedürfnisse der großen Wirtschaftsplayer gehört hat...

Das ist noch vorsichtig ausgedrückt. Einen 'Kontinent' wie Indien auf die neoliberale Schiene zu setzen, ist eine Todsünde. Damit ging auch eine aussenpolitische Neuorientierung einher, eine stetige, von Modi zwischenzeitlich beschleunigte Annäherung ans Imperium, was die Rivalität zum übermächtigen Nachbarn China in offene Feindschaft zu verwandeln droht und auch bezüglich dem 'Feind' Pakistan negative Auswirkungen hat. Die Bereitschaft, einen nahmhaften Teil der finanziellen Mittel in Rüstung zu stecken, nimmt zu. Das Land brauche Sicherheit...

Das Verführerische am Neoliberalismus ist, dass er in einer ersten Phase allenthalben gewaltige wirtschaftliche Kräfte auslöst. Die von lästigen Regulierungen befreite Ökonomie wächst, schafft auch Arbeitsplätze. Die negativen Auswirkungen - um hier nur eine zu nennen, die fatale Veränderung der Machtverhältnisse zwischen Stadt und Land - werden erst nach und nach, üblicherweise nach ein, zwei Jahrzehnten sichtbar und zunehmend drückend. Die neoliberale Elite entsolidarisiert sich komplett von der eignen Bevölkerung, die als ein lästiger Mühlstein wahrgenommen wird. Dass das Versprechen eines würdigen Lebens für alle längst gebrochen ist, wird ausgeblendet.

Dazu kommt ein Grundproblem des Kapitalismus; die Überprduktion. Ein China reicht. China ist inzwischen so produktiv, dass es nicht nur seine eigene Riesenbevölkerung, sondern auch z. B. die indische mitversorgen kann. (Dasselbe gilt relativ für alle auf Exporterfolge fussenden Volkswirtschaften, etwa Deutschland, die Schweiz, Holland etc.) Wie in Kolonkos Artikel angetönt, wird darauf mit Vulgär-Kaynesianismus reagiert, gewöhnlich die Baubranche gepusht. Diese schafft kürzerfristig viele Arbeitsplätze. Und jede Menge so da-Bauten... Irgendwann kommt die Krise.

Ganz nebenbei werden die natürlichen Ressourcen überstrapaziert. Niedrigste Umweltstandards gelten im Neoliberalismus als komparativer Vorteil. Als Problem wahrgenommen wird das erst, wenn es die Eliten betrifft.

Als der Teufel sich überlegte, wie er die Erdbevölkerung möglichst schnell und nachhaltig ruinieren könnte, erfand er den Neoliberalismus. Und das 'Schöne' daran ist, dass die politischen Reaktionsbildungen in den meisten Fällen die Angelegenheit noch verschlimmern. Die Globalisierung schafft eine Welt voller Todfeinde.

Modi ist ein begnadeter Manipulator. Er gehört zu den 'Kriegs'gewinnlern, denjenigen, die dem Elend der Anderen ihren Erfolg abringen und es noch vergrössern. Und gerade solche Leute werden reihenweise an Staatsspitzen katapultiert. Es sind Okkasionalisten, postideologische Ideologen, die jede Gelegenheit im Urin spüren, sich an der Macht zu halten. Inhaltlich sind sie gähnend leer.

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