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  • Selbstherrschaft

mehr als 1000 Beiträge seit 10.07.2016

Ein Zeugnis weitreichender Humanisierung der Kriegführung

Vor 500 Jahren mußt man seinen Kampferfolg noch (teil)leibhaftig und mit Blut an den Händen seinen Befehlshabern nachweisen:

"Hideyoshis Anordnungen enthielten unter anderem den Befehl, Trophäen von den Getöteten zu sammeln, um an ihnen die Erfolge seiner Kriegsführer messen zu können. In Japan war es Tradition, die Köpfe gefallener Gegner abzuschneiden, doch da diese bei diesem Krieg durch ihren Platzbedarf logistische Probleme verursacht hätten, verlegte man sich darauf, nur die Nasen der Opfer zu sammeln. Um ihr Ansehen in den Augen Hideyoshis zu steigern, machten die Invasoren nicht einmal davor Halt, selbst wehrlose koreanische Zivilisten – Männer, Frauen und Kinder jedweden Alters – unterschiedslos zu massakrieren. Die Tatsache, dass die Herkunft der abgetrennten Nasen naturgemäß schwer festzustellen war, war ein begünstigender Faktor für diese Untaten. Dieser Sachverhalt wurde selbst in manchen Berichten diverser japanischer Heerführer erwähnt und sogar statistisch erfasst. Die abgeschnittenen Nasen wurden auf Anordnung Hideyoshis in verschiedenen speziellen Schreinen beerdigt, wovon der Mimizuka in Kyōto der bekannteste ist."

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Imjin-Krieg#Auswirkungen

Heute ist man diesen barbarischen Zuständen natürlich entwachsen, heute genügt ein Schnappschuß vom Schlachterfolg und es bleibt schlimmstenfalls ein Karpaltunnelsyndrom beim Bildschirmkrieger zurück, aber Rüstzeug und Hände bleiben rein.

Um den Einsatz als abgeschlossen zu bestätigen, werden abgetrennte Beine, Arme oder die Reste eines Torsos dokumentiert.

Die Humanisierung der Kriegführung sei wohl an der Art ihrer Effizienzmessung ablesbar, will man wohl glauben machen, obwohl das Kriegshandwerk wie eh und je ein blutiges Schrecknis ist.
Es gibt insofern (Humanisierung/Zivilisierung) keinen Fortschritt im Krieg, der den Krieg weniger kriegerisch macht, es gibt nur Fortschritt in der Effizienz der Kriegführung, das sind aber zwei Paar Kampfstiefel.

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