Nicht nur der Film gibt den Blick frei. Auch auf anderen Informationswegen wird einem jedem Westeuropäer Kenntnis von den willkürlichen Hinrichtungen per Drohne vermittelt.
... wie eine träge Herde Kühe schaun wir kurz auf und grasen dann gemütlich weiter.
Den Vergleich mit dem Dritten Reich halte ich für ungut, denn dieser führt zur Verharmlosung der momentan begangenen Kriegsverbrechen.
"So schlimm wie Hitler ist das mit den Drohnen ja nicht"
"immerhin geschieht hier kein Völkermord"
Na toll: mit Drohnen werden Menschen - ob irgendwie schuldig oder nicht - ohne jede Gefühlsregung hingerichtet. Ist das harmloser als Auschwitz?
Aber wir wissen es. Alle. - Ganz anders als unsere (Ur)Großeltern 1943-1945.
Und im Gegensatz zu lange vergangenen Verbrechen; diese Drohnen-Hinrichtungen ohne Gerichtsverfahren geschehen im Hier und Jetzt. Und wir sind so abgebrüht und gleichgültig und ideologisiert - auch wenn 60 Millionen Menschen von uns getötet werden (bisher hat unser "Krieg gegen den Terror" nur 10 Millionen "geschafft") - es rührt uns nicht, solang es für eine - aus ideologischer Sicht - gute Sache geschieht.
>Für "die Einführung der Demokratie" / "unsere Sicherheit" / "Die Beseitigung von Machthaber XY" kann kein Preis zu hoch sein. Solange wir ihn nicht selber bezahlen müssen.<
Doch "wer den Wind säht ..."
Das meiste Töten geschieht unter dem Vorwand der Terrorismusbekämpfung. Wie viele Terroropfer gab es im vergangenen Jahr? Und wie viele Menschen wurden hingegen bei "Terrorbekämpfenden Aktivitäten" der NATO getötet?
Selbst wenn jemand das Märchen der Terrorismusbekämpfung glauben sollte - die Todeszahlen lassen jede Verhältnismäßigkeit vermissen. Die Fratze des Bösen zeigt sich.
Empört Euch!
Einen Satz von Solschenizin noch:
Aber der Strich, der das Gute vom Bösen trennt, durchkreuzt das Herz eines jeden Menschen. Und wer mag von seinem Herzen ein Stück vernichten?
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (22.05.2017 19:03).