sind die, die beim Beobachter im Gehirn dieselben Reize auslösen, wie bei dem, der sie ausführt. Wer einem Speerwerfer zusieht, aktiviert dieselben Hirnareale wie der Werfer selbst. Was willentlich nicht unterdrückt werden kann, es sei denn durch Angstzustände.
Da wäre es ja seltsam, wenn nicht dasselbe passiert, wenn das Gegenüber einen Gedanken äußert. Das wäre der Normalzustand, der aber heute die Ausnahme zu sein scheint. Warum? Die Antwort darauf sieht man durchaus in den Beiträgen: meine Gedanken wurden nicht wahrgenommen, deshalb will ich auch die der anderen nicht wahrnehmen.
Was ja kein Wunder ist: am Arbeitsplatz wird man von fremden Interessen einfach überrollt. So ist das eben im Kapitalismus. Überhaupt ist die gesamte Gesellschaft schwerstens hierarchisiert. Zwar muss man nicht mehr Hochwürden und Majestät sagen, wie im Feudalismus, aber die Rangordnung wird pausenlos neu festgelegt. Alt oder jung, mit Abitur oder ohne und natürlich ganz wichtig: arm oder reich. Und natürlich über den Konsum: man kann ja mal den Influencern zuhören, wie sie stets neue Hierarchisierungen schaffen.
Dem wäre zu begegnen durch einen herrschaftsfreien Diskurs, wie ihn Jürgen Habermas genannt hat. Er schafft den ganzen Mist beiseite und kennt nur einen Grundsatz: ich Mensch, Du Mensch. Mehr nicht. Das geht, mitten im Kapitalismus. Die Leute warten darauf und entsprechend angesprochen, reagieren sie durchaus angetan.
Was nicht Friede, Freude Eierkuchen bedeutet. Der herrschaftsfreie Diskurs redet Klartext und ermöglicht auch den Konflikt, wenn er notwendig ist.
Ich hätte ja nie gedacht, dass ich einmal in die Verlegenheit komme, Annalena Baerbock zu verteidigen. Aber was sie diesem Cavusoglu an den Kopf geworfen hat, war einfach das längst Überfällige. Die Fairness verlangt es, das zu erwähnen.
Gruß Artur