Pnyx (1) schrieb am 14.02.2022 16:16:
Alles nicht falsch, aber es fehlt ein wichtiges Element, das wohl entscheidende. Nämlich das ökonomische.
Die führenden nationalen Kapitalismen befinden sich in einem Kampf, den sie eigentlich längst verloren haben. Ein langer kapitalistischer Zyklus ist vorbei, die inneren Systemwidersprüche haben schon vor Jahrzehnten dazu geführt, dass Spekulationen im Finanzsektor lukrativer sind als Investitionen in die reale Wirtschaft. Das eigentliche Ende kam mit der sogenannten Finanzkrise, wird aber seitdem mit systemwidrigen und daher selbstdestruktiven Mitteln hinausgezögert. Immer neue Kaskaden an Fiat-Geld werden ins System gepumpt, der Preis für Geld, also für Kredite, auf Null gesetzt oder sogar invertiert.
Präzisiere:
Der kapitalistische Überschuß kann nicht mehr in Gänze profitabel in die Realwirtschaft reinvestiert werden; dafür ist einfach zu viel Geld da.
Bestehende Märkte sind verteilt bzw gesättigt, neue nicht ausreichend.
Die Phase begann bereits in den 1960er Jahren imt Ende der Nachkriegskonjunktur.
Neoliberlismus privatisiert Sozialstaat; Leute müssen Leisungen dessen privat kaufen
(Studierendenkredite).
Das Wachstum von Gambling-Plattformen, Streaming Services und Facebooks Metaverse versuchen jetzt, Konsumenten weiter abzuzocken.
Die Inflation der assets schlägt jetzt inflationär auf die Realwirtschaft durch (Mieten).
Außerdem läßt Corona Lieferketten stottern.
Chips die vorher Cents kosteten sind jetzt bei 2stelligen Dollars.