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Avatar von blu_frisbee
  • blu_frisbee

mehr als 1000 Beiträge seit 12.09.2002

Rumpüschologisieren im Überbau

Immer wenn der bürgerliche Ideologe sich was nicht recht erklären kann kommt er an mit Rumpüschologisieren im Überbau, daß es also am Denken liege und irgendein böser Teufel in die Leute gefahren wäre.
Von Kapitalismus keine Rede. Kapital will und muß expandieren sonst ist es keins,
Kapital ist die Bewegung Geld -> mehr Geld.
Alsbald werden die Grenzen der Nationen zu überwindende Schranken.

Das drängt zu entsprechenden Manövern im Spiel der Herrschaft über den Planeten.
https://michael-hudson.com/2022/02/americas-real-adversaries-are-its-european-and-other-allies/

Im Überbau brauchen diese Manöver eine Rechtfertigung, aber die Manöver kommen nicht aus dem Überbau, sie haben dort nicht ihre Ursache, der Überbau selbst wurzelt in der ökonomischen Basis.
Der Kapitalismus trägt den Krieg in sich wie die Wolke den Regen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Jean_Jaur%C3%A8s
Der Krieg kommt nicht daher, daß Teufel aus Transzendentalien ihrem irdischen Personal böse Gedanken eingegeben haben.

Der Glaube an die Heilskraft des Kapitalismus, der Herrschaft des Eigentums, den segensreichen Wirkungen eines profitorientieten Wirtschaftens auch für den Rest der Gesellschaft ist ungebrochen.
Besonders in den kernkapitalistischen Ländern die ihren Bevölkerungen einen imperialistischen Lebensstil ermöglichen Deshalb glaubt auch die amerikanische Bevölkerung daran und ist kollektiv gläubig dieser Kirche.
https://www.youtube.com/watch?v=rsL6mKxtOlQ#3:12_GCarlin_AmericanDream
Das rude awakening möcht der Amerikaner vermeiden.
An der Stelle die Warnung: Hunde beißen wenn sie Angst haben.

Es existiert über parteipolitische Grenzen hinweg ein außenpolitisches Establishment, auch bekannt als der "Blob": überparteilich, mit einer gemeinsamen Ideologie, nämlich der des US-amerikanischen Imperialismus.
Es hat sich eine Priesterschaft dieser Kirche etabliert.
Gemeinsam sei ihnen, dass sie an die Verpflichtung der Vereinigten Staaten glauben, in der Zeit nach dem 11. September eine aggressive, interventionistische Politik verfolgen zu müssen.
Die in großen Teilen garnicht mehr weiß warum sie das glaubt was sie glaubt, alle anderen die sie kennen glauben ja auch das selbe. E
ine ähnliche Hirnwäsche machen Kinder jeder Religionsrichtung durch. Es fällt schwer ungläubig zu werden und auszutreten. Man kennts von Moslems wie von neoliberalen Ökonomen.
Was wäre eine Kirche ohne Gläubige?
Ein kleiner Verein von Spinnern, Fußgängerzonenprediger.

Denn betrachtet man das außenpolitische Establishment als "Blob", als eine einheitliche Masse, läuft man zwangsläufig in Gefahr, durch eine Art Verschwörungstheorie, mit Verweis auf die Eliten, die Öffentlichkeit von jeglicher Verantwortung freizusprechen.
Im letzten Punkt muß ich Leon Gerleit unbedingt zustimmen, auch wenn er vorher so viel ausgelassen hat.
Die Bevölkerung stimmt zu.

Sein Essay hat den Mangel daß er das Phänomen nur beschreibt, nicht erklärt.
HTH (hope that helps)

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (14.02.2022 11:36).

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