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187 Beiträge seit 23.07.2001

Das ist eher eine Untertreibung!

> "In Gesprächen erklären alle Kollegen unisono, man dürfe die neuen Vorschriften > nicht so ernst nehmen, man müsse sie hinbiegen, durchlöchern, unterlaufen, 
> Etikettenschwindel betreiben und so "das Beste daraus machen". (…) Ältere 
> Kollegen erklären ohne jede Ironie: "Nach mir die Sintflut!" (Marius Reiser)

> Dass der renitente Theologe hier bewusst übertrieb, um die Kollegen zum 
> Nachdenken oder Handeln zu provozieren, steht wohl außer Frage. 

Steht außer Frage??? Das ist ja wohl ein schlechter Witz! Doch, wer
den Hochschulbetrieb von Innen kennt, weiß, dass das sogar vielerorts
noch eine Untertreibung ist. Und DA liegt der Hase in der
Bolognese-Sauce, äh, im Pfeffer. Mindestens 60% der Misere gehen auf
Unbeweglichkeit bequem eingerichteter lebenszeitverbeamteter
Besserverdiener der vergangenen Generationen zurück. Frühzeitig
konstruktiv mit Bologna umgegangen und viele der heutigen Probleme
müssten nicht sein. Aber da sich die lieben Alt-68er und postmodernen
78er ja so gerne mit den Studis und pseudolinken Kommentatoren gegen
die "böse Politik" verbrüdern und verschwestern (mit billigster,
durchschaubarer Argumentation) wird sowas ja heute nicht gern gehört,
geschweige denn realisiert. Schade drum, denn dafür gibts auch klare
empirische Belege. 

Meine Prognose: In 10 Jahren wird man sehen, dass die Bologna-Reform
dringend notwendig und sinnvoll war, allerdings auf Kosten einer
ganzen Studierendengeneration ging, die arme Opfer der
Reibungsverluste zwischen notwendigem Reformwille der Politik und
arroganter Bequemlichkeit der Profenkaste (von MTV-Gruppe nicht zu
reden) wurden. Armes Deutschland...

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