Inwiefern Orwell ein "Prophet des Sozialen" war, sei noch
dahingestellt - auch wenn von halb-paranoiden
Regierungsverschwörungsfans sein Name aktuell immer wieder genannt
wird. Allein die Tatsache, daß wir nicht einen großen Bruder haben,
sondern quasi viele kleine, ist ein nicht zu unterschätzender
Unterschied. Daß diese "kleinen Brüder" nicht aus der Sphäre der
Politik kommen, sondern aus dem Bereich der Wirtschaft, während die
Politik immer mehr um ihre Legitimation kämpft, ist die nächste,
gigantische Differenz.
Wer jedoch in diesem Beitrag tatsächlich Erwähnung hätte finden
sollen, ist William Gibson. Er hat sowohl diverse technische
Entwicklungen vorweg genommen (seit 1979 hat er z.B. in seinen
Cyberpunk Kurzgeschichten begonnen, eine Weiterentwicklung von
Mensch-Maschine Interfaces beschreiben, an der mittlerweile rege und
erfolgreich geforscht wird). Dazu kommt eine
Gesellschaftsbeschreibung, die eine ebensogute Extrapolation unserer
derzeitigen Lage beschreibt. Seien es nun eine übermächtige
Wirtschaft, die Korrosion der Nationalstaaten oder eine extrem
auseinanderklaffende Einkommensschere.
Zu empfehlen wäre Gibsons Sprawl-Trilogie (in Deutsch: Neuromancer
1984, Biochips 1986, Mona Lisa Overdrive 1988). Wobei der erste Teil
wohl der wichtigste ist. Die anderen beiden Bände legen, was die
Story angeht, quasi nur noch eine Schippe drauf. Allerdings geben sie
auch weitere Beispiele für die politischen und sozialen Zustände.
Mit seinen Geschichten und Romanen hat Gibson das gesamte Feld des
"Cyberpunk" übrigens bestellt, das danach von einigen mäßigen Autoren
weiter beackert wurde (zu erwähnen seien hier die Shadowrun Romane).
Wer an einer kurzen Zusammenfassung der gesellschaftlichen
Implikationen der Sprawl-Trilogie im pdf Format interessiert ist,
kann mir gerne eine e-Mail schreiben. Ich habe in meinem
politikwissenschaftlichn Studium einmal ein Referat zum Thema
gehalten, das ich auch zu versenden bereit bin.
Herzliche Grüße,
Der Gloom
dahingestellt - auch wenn von halb-paranoiden
Regierungsverschwörungsfans sein Name aktuell immer wieder genannt
wird. Allein die Tatsache, daß wir nicht einen großen Bruder haben,
sondern quasi viele kleine, ist ein nicht zu unterschätzender
Unterschied. Daß diese "kleinen Brüder" nicht aus der Sphäre der
Politik kommen, sondern aus dem Bereich der Wirtschaft, während die
Politik immer mehr um ihre Legitimation kämpft, ist die nächste,
gigantische Differenz.
Wer jedoch in diesem Beitrag tatsächlich Erwähnung hätte finden
sollen, ist William Gibson. Er hat sowohl diverse technische
Entwicklungen vorweg genommen (seit 1979 hat er z.B. in seinen
Cyberpunk Kurzgeschichten begonnen, eine Weiterentwicklung von
Mensch-Maschine Interfaces beschreiben, an der mittlerweile rege und
erfolgreich geforscht wird). Dazu kommt eine
Gesellschaftsbeschreibung, die eine ebensogute Extrapolation unserer
derzeitigen Lage beschreibt. Seien es nun eine übermächtige
Wirtschaft, die Korrosion der Nationalstaaten oder eine extrem
auseinanderklaffende Einkommensschere.
Zu empfehlen wäre Gibsons Sprawl-Trilogie (in Deutsch: Neuromancer
1984, Biochips 1986, Mona Lisa Overdrive 1988). Wobei der erste Teil
wohl der wichtigste ist. Die anderen beiden Bände legen, was die
Story angeht, quasi nur noch eine Schippe drauf. Allerdings geben sie
auch weitere Beispiele für die politischen und sozialen Zustände.
Mit seinen Geschichten und Romanen hat Gibson das gesamte Feld des
"Cyberpunk" übrigens bestellt, das danach von einigen mäßigen Autoren
weiter beackert wurde (zu erwähnen seien hier die Shadowrun Romane).
Wer an einer kurzen Zusammenfassung der gesellschaftlichen
Implikationen der Sprawl-Trilogie im pdf Format interessiert ist,
kann mir gerne eine e-Mail schreiben. Ich habe in meinem
politikwissenschaftlichn Studium einmal ein Referat zum Thema
gehalten, das ich auch zu versenden bereit bin.
Herzliche Grüße,
Der Gloom