Ich hatte es vor geraumer Zeit schon mal geschrieben - die Spree bekommt mit der Einstellung des Tagebaus sowieso Probleme:
Die letzten beiden Sommer beispielsweise bestand die Spree ab Spreewald zu > 60% aus dem Sumpfungswasser der Gruben. Hintergrund ist, dass das Grundwasser in Nordsachsen und Brandenburg auf reichlich 2000km² vollflächig abgesenkt wurde - und dass es auch mit Sommern wie dem aktuellen Jahrzehnte dauern dürfte, bis sich der Grundwasserstand soweit normalisiert hat, dass das Einzugsgebiet der Spree wieder alleine halbwegs zuverlässig liefern könnte. Gehen die Niederschläge weiter zurück, retten es auch die Talsperren Quitzdorf und Spremberg nicht mehr.
Das nicht vorhandene Grundwasser macht sich auch bei der Flutung der Tagebau-Restlöcher bemerkbar - ein Großteil des eingeleiteten Wassers sorgt nicht für steigende Wasserstände oder verdunstet, sondern sickert schlicht weg. Eigentlich ist das Ganze ein Teufelskreis:
- Ohne Grundwasser kein Wasser in der Spree, also pumpen.
- Mit pumpen kein Grundwasser.
Hier gibt's einiges dazu:
https://www.wasser-cluster-lausitz.de/index.php/veroeffentlichungen.html
https://www.wasser-cluster-lausitz.de/index.php/aktuelles_detail/die-bergbaubeeinflusste-spree-droht-zu-kollabieren.html
Dass ein abnehmender Anteil an Sumpfungswasser aus den Gruben die Ocker- und Sulfatbelastung der Restspree drastisch verringern und damit den Aufwand bei der Trinkwassergewinnung reduzieren dürfte,
https://www.igb-berlin.de/sulfatkonzentrationen-spree-und-mueggelsee
https://www.rbb24.de/studiocottbus/panorama/2021/04/braune-spree-bergbau-gegenmassnahmen.html
klingt auch nur so lange gut, wie es eine Restspree gibt. Pest oder Cholera - eine Patentlösung gibt es leider nicht.