Sie beschäftigen Menschen, die den Beruf des Politiker ergriffen haben und bezeichnen dieses Berufsbild als "Volksvertreter". Doch genau so wenig wie der Anlagenberater bei der Bank im Interesse seiner Kunden handelt so handelt der Volksvertreter nicht im Interesse des Volkes. Beide vertreten die Interessen ihrer Arbeitgeber.
Diese für beide Seiten nützliche Symbiose funktioniert, weil die Berufspolitiker darauf vertrauen können, dass sie in dem nicht geplanten Fall einer Abwahl von der Partei weiter gut versorgt werden. Dazu bieten sich solche überbezahlten Druckposten die der als Frühstücksdirektor einer Landesmedienanstalt gerade zu an. Dafür muss man nicht viel können, man kann keinen Schaden anrichten. Man muss nur täglich den lebendigen Unterbau für seinen Maßanzug darstellen und pünktlich zur Arbeit erscheinen. Daher wirken bei dessen Wahl allzuviel Öffentlichkeit und Transparenz nur störend
Im Umkehrschluss werden natürlich Querdenker und andere den Parteistrategen undienliche Zeitgenossen nicht so gut versorgt. Und deshalb funktioniert unsere Parteiendiktatur genau so wie sie halt funktioniert. Die wenigen Strippenzieher in den Parteien bestimmen nicht nur die Politik sondern versorgen die ihnen wohlgesonnenen Günstlinge mit ausreichend dotierten Posten und Pöstchen. Nur naive Trottel glauben, man könne hier die Machtverhältnisse und Entscheidungsprozesse umkehren.
Wer das will, der muss den Beruf des Politikers abschaffen. Mandate darf es nur noch auf eine sehr begrenzte Zeit geben, danach muss die Rückkehr an den bisherigen Arbeitsplatz gesetzlich gesichert werden.
Erst, wenn die Abgeordneten nach ihrem Ausscheiden aus der Politik wieder in ihrem erlernten Beruf arbeiten müssen, verlieren die Parteien einen wesentlichen Hebel, die Abgeordneten immer wieder auf Linie zu bringen.