PippiLangstrumpf schrieb am 09.11.2018 16:07:
Auf den Falkland-Inseln leben nicht mal 2000 Menschen und eine homogene Bevölkerung! Du kannst auch noch gerne die Vorstands-Wahlen irgendwelcher Dackelzüchter-Vereine als Beleg rauskramen. Das ist einfach lächerlich.
Ich verstehe zwar nicht welchen Unterschied es für Demokratie macht aber ich kann gerne noch ein Paar Beispiele benennen mit viel mehr Beteiligten.
Beim Referendum über die Namensänderung von Mazedonien gab es ein Ergebnis jenseits von 90%. Und obwohl es wegen der geringen Wahlbeteiligung als gescheitert gilt, hinderte es EU Vertreter nicht daran zu fordern das Ergebnis zu respektieren.
EU- Kommissar John Hahn twitterte:
I congratulate those citizens who voted in today's consultative referendum and made use of their democratic freedoms. With the very significant "yes" vote, there is broad support support to the #Prespa Agreement + to the country's #Euroatlantic path. 1/2
Beim Referendum über die Unabhängigkeit von Irakisch-Kurdistan gab es ein sehr deutliches Ergebnis jenseits von 90%, bei einer ähnlich hohen Wahlbeteiligung. Das interessierte wiederum keine Sau. Schließlich wollte man die Türkei nicht verärgern.
Beim Referendum über die Unabhängigkeit Kataloniens gab es ein ziemlich deutliches Ergebnis jenseits von 90%. Interessierte keine Sau, da man sich sonst mit Spanien anlegen musste.
Aber dass eine knappe Mehrheit der Schotten im Bestand von Großbritannien verbleiben wollte, das war Demokratie pur und man musste es unbedingt respektieren.
Eigentlich ist es nichts ungewöhnliches dass bei Schicksalsfragen wie etwa Unabhängigkeit vom Zentralstaat es zu solchen klaren Ergebnissen kommt.
Das allein kann nicht der Grund sein warum man das Referendum auf der Krim lieber ignoriert haben wollte. Es lag nicht am ungewöhnlich stark ausgeprägten Ergebnis. Wäre das Ergebnis genau anders herum ausgefallen, würde man das sicherlich anerkennen und man würde von Russland fordern es zu respektieren. Ist doch so!
Das glaube ich in der Tat auch und es ist nicht positiv, dass das so ist. Es gibt aber in jedem Staat und in jeder Institution auch immer mal mutige Personen. Du bist des Russischen mächtig, wie ging es in der Institution weiter?
Die haben den Sachverhalt aufgeklärt.
1. war das überhaupt kein offizieller Bericht des Menschenrechtsrats. Die Medien bezogen sich auf einen Beitrag eines der Mitglieder des Gremiums in seinem privaten Blog. Menschenrechtsrat an sich hat sich mit der Frage ob es zu Wahlfälschung auf der Krim gekommen sei überhaupt nicht befasst.
2. Es ging in diesem Bericht überhaupt nicht um irgendwelche repräsentative Erhebungen. Das erkennt man schon daran, dass selbst in den Deutschen Medien keine konkreten Zahlen genannt wurden, sondern um Schätzwerte.
ZEIT:
Putins Menschenrechtsberater bestätigen die Zweifel nun: Für die Stadt Sewastopol führen sie in ihrem Report aus: "Nach unterschiedlichen Angaben haben 50 bis 60 Prozent der Abstimmenden für den Anschluss gestimmt, bei einer Wahlbeteiligung von 30 bis 50 Prozent."
Wo haben Sie schon mal eine repräsentative Umfrage gesehen die einen Wertebereich (von/bis) angibt? Bei Umfragen gibt es stets eine ganz konkrete Prozentangabe.
Wir reden also von Schätzwerten.
Eines der Mitglieder des Menschenrechtsrats (Yevgeni Bobrov) war während des Referendums drei Tage lang privat auf der Krim und hat dort Leute auf der Straße nach ihren Schätzungen gefragt. Einer schätzte 50%. Anderer Schätzte 80%. Und so notierte der Author des Berichts in seinem Blog: 50-80%.
Abgesehen davon haben die Deutschen Medien auch mit den Zahlen geflunkert.
Hier das original:
http://president-sovet.ru/members/blogs/bobrov_e_a/problemy-zhiteley-kryma-/
По мнению практически всех опрошенных специалистов и граждан:
- подавляющее большинство жителей Севастополя проголосовали на референдуме за присоединение к России (явка 50-80 %)
Übersetzung: Der Meinung praktisch Aller befragten Bürger und Spezialisten nach - hat sich eine überwältigende Mehrheit der Bewohner Sewastopols für den Anschluss an Russland entschieden (Bei Wahlbeteiligung von 50-80%).
Zeit behauptete aber nur eine knappe Mehrheit hätte sich für Anschluss an Russland gestimmt und die Wahlbeteiligung sei 30-50% und nicht 50-80.
Nicht nur, dass es nur Schätzwerte waren, ZEIT musste sie auch noch fälschen.
3. Von Wahlfälschung stand im Bericht von Bobrov überhaupt nichts drin.
Das haben die Medien selbst hineininterpretiert, einfach dadurch, dass es einen Unterschied zwischen den offiziellen Ergebnissen und den Schätzwerten von Bobrov gab.
An der Zusammensetzung des Gremiums hat sich nichts geändert und die Resonanz in Russland hielt sich in Grenzen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (09.11.2018 17:12).