Tja, ich weiss, das wird hier nicht gerne gehört: Was die Skripals zwischen 09:15 und 13:30 getan haben, ist undokumentiert. Wir können aus diesem Undokumentiertsein nicht schliessen, dass sie in der fraglichen Zeit nicht, resp. nie zu Hause waren.
Wie der Artikel richtig anmerkt dürfte es ein leichtes sein, den Ablauf klarzustellen. Schliesslich stehen die Skripals offensichtlich rund um die Uhr unter dem "Schutz" des britischen Staates und würden wahrscheinlich vor lauter Langeweile sogar mit dem doofsten Journalisten über den Anschlagstag gerne reden. Die Ermittler könnten also in den vergangenen Monaten wohl problemlos mal gefragt haben, was sie eigentlich an diesem Tag alles unternommen hatten. Ja, ich weiss, britische Höflichkeit und Zurückhaltung, und der Respekt für die Privatsphäre. Wenn Meghan irgendwo in einem Rock auftaucht, durch den man dank dünnem Stoff und viel Sonne erahnen kann, was sie drunter trägt, dann muss das in der Weltpresse überall erschöpfend behandelt werden, aber wie die Skripals den Tag des Anschlags verbracht haben geht natürlich nur die Skripals etwas an.
Entweder würden die Skripals etwas erzählen, das mit der britischen Darstellung der Dinge nicht übereinstimmt - oder sie sind tot.
Hat Bellingcat eigentlich noch kein Foto publiziert, das die Skripals im Moment der Kontamination zeigt? Schwache Leistung, die Propagandaschleuder baut ab ...
Viel interessanter finde ich allerdings die Frage, wie es zu erklären wäre, dass die beiden Skripals erst Stunden nach der Kontamination Symptome zeigten, dann aber gleichzeitig und blitzartig ausgeknockt wurden. Klingt für mich höchst unwahrscheinlich. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass die Kontamination mittags erfolgte.
Und bei der Herkunft des Giftes (falls es denn überhaupt ein Nervengift war) wird meine Aufmerksamkeit "seltsamerweise" immer gleich eher von Porton Down angezogen als von irgendwelchen Russen.
Tja, einmal mehr: Wir werden's nie erfahren. Der Russe ist schuld, alles andere sind unwichtige Details.