Bartträger schrieb am 23.03.2022 10:49:
PippiLangstrumpf schrieb am 23.03.2022 10:41:
Spätestens in den letzten Monaten wurde doch klar und es wurde von Seite Russlands auch deutlich und schriftlich fixiert, was Russland als seinen Einflussbereich in Europa sieht. Im Forderungskatalog Russlands an die NATO wurde häufig auf die "former Soviet Union" Bezug genommen. Nur, dass die Menschen in diesen Staaten das eben überhaupt nicht so sehen.
Ja. Das war das Verhandlungseinstandsangebot, das aber zu keinerlei Verhandlungen führte. Man kann wahrlich nicht behaupten, dass, seit Putin in der Regierung ist, es wenige Verhandlungsangebote gegeben hätte. Aber die USA kündigten eher noch bereits bestehende Vereinbarungen.
Das ist eben die strategische Feindschaft, die auf eine neue Blockbildung hinauslaufen muss. Ich denke, seit der Auflösung der UDSSR fühlten sich zahlreiche Falken höchst überflüssig auf der Welt. Die kurzen Intermezzi mit Dschihadisten, ehemaligen Verbündeten wie Saddam Hussein und alten Feinden wie Gadafi konnten nur höchst untaugliche Lückenbüßer sein. Wahrlich schön ist es in einer Welt für Falken nur, wenn sie sicher sein können, dass ihr Gegenüber einen Knopf hat, der ebenfalls die Welt zerstören kann.
Das hat überhaupt nichts mit Feindschaft zu tun. Europa ist doch kein Basar, in dem Russland und die USA bestimmen, welches Land wohin "gehört". Es möchte kein Staat wieder zurück in eine russisch dominierte "Union", in welcher Gestalt auch immer.
Ja, ist bitter für Russland, dass es so alleine da steht. Aber hat sich Russland selbst zuzuschreiben, es gibt kein Recht auf ein Imperium. Andere europäische Staaten haben ihre Imperien auch verloren. Russlands Politik-, Gesellschafts-, und Wirtschaftsmodell hat keinerlei Strahlkraft auf andere Länder und das kann man schon gar nicht mit Bomben erzwingen. Sprich, was auch immer es an Sympathien oder Verständnis für Russland in Osteuropa gab, ist durch die Invasion jetzt völlig weg.