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  • q2w3

809 Beiträge seit 27.12.2021

Re: Ich hatte auch immer den Eindruck, dass Putin sehr gerne kooperiert hätte

Bartträger schrieb am 23.03.2022 10:58:

q2w3 schrieb am 23.03.2022 10:44:

Meine Mutter ist nach ihrer Weberlehre '56 rübergemacht. Tatsächlich hätte sie das Zeug zum Mediziner gehabt, aber als Kind von Großbürgern.... Meine Ansätze, meine Sprachenkenntnisse mit Russisch zu erweitern, hat sie komplett boykottiert. Hab das als Kind nicht verstanden.

In der DDR und der UDSSR sollte es einfach nur bewirken, dass die über Genrationen gepflegte Bevorteilung von kleinen sozialen Schichten gebrochen wird.

Wie arbeitest du den existierenden Klassen-Rassismus im heutigen Deutschland auf?
https://de.wikipedia.org/wiki/Bildungsbenachteiligung_in_der_Bundesrepublik_Deutschland

Nur weil deine Mutter darüber nichts erzählt, heißt das ja nicht, dass es diese strukturelle Benachteiligung nicht gibt. Denkst du nicht, dass die Schwachen mehr Unterstützung verdienen? Oder doch lieber: Freie Bahn für die Starken.

Daß das in der DDR ein Mittel zur Klassenbefreiung war, ist mir klar. Ich habe das nur geschildert, um zu erklären, warum meine Mutter fortan mit Russen nichts mehr zu tun haben wollte. Dabei ist sie der weltoffenste Mensch, den ich kenne. Spricht vier Fremdsprachen, hat uns immer mit dem echten Leben im Urlaubsort konfrontiert, selbst die Sprache gelernt, um mit den Leuten zu schwätzen etc. Nix Ballermann, sonderm Hinterland.

Überhaupt hab ich das nur als Beispiel gebracht, um zu erklären, warum Rußland für viele Osteuropäer ein rotes Tuch sein muß. Daß man das nicht noch befördern sollte, sondern vielmehr dem entgegenarbeiten, hab ich aber auch geschrieben.

Selbst habe ich keinerlei Diskriminierung infolge Klassenzugehörigkeit erfahren können, da beide Eltern höchst belesen und kritisch waren. Insbesondere die Mutter. Daß unser Schulsystem alles andere als neutral ist, ist mir allerdings bewußt. Wenn ich was zu sagen hätte, gäbs in erster Linie sofort mehr Personal, gern auch Ganztagsbeschulung. Die müssen heut derart viel an Erziehungsarbeit leisten, das ist mit 30 Kindern pro Lehrer nicht machbar. Gegen Differenzierung der Ausbildung ab etwa14 spricht lmho nichts, aber vorher sollte das besser im Klassenverband geschehen. Bei kleinen Klassengrößen sind Unterschiede leichter aufzufangen. Aber das wird ot.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (23.03.2022 14:11).

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