Die Großrussen Moskaus betrachten die Kleinrussen seit jeher als minderwertige Menschen. Putin hat ihnen sogar die Eigenstaatlichkeit komplett abgesprochen, weil "spiritueller Raum" und so. In Moskau spricht man auch schon offen von der "final solution" der Ukrainefrage.
Moskau ist die letzte aktive Kolonialmacht auf dem europäischen Kontinent. Was wir erleben ist ein Kolonilalkrieg, den Putin superschlau nicht so bezeichnen möchte. Lieber "Spezialoperation". Das klingt eher wie "antifaschistischer Schutzwall". Einen Sprachgebrauch, den er ja noch gut kennt.
Panslawismus kann nur funktionieren, wenn Moskau attraktiv für andere slawische Ethnien wäre. Das Gegenteil ist der Fall. Und jetzt erst recht. Panslawismus aus Kanonenrohren wird nicht mehr so funktionieren wie im 19. Jhdt.
Der Ferne Osten wird ihm früher oder später wegbrechen, wenn nicht bald wirklich Konstruktives aus Moskau kommt. Die werden nicht ewig auf den Wohlstand ihrer chinesischen Vettern jenseits des Amur warten. Mit "spirituellem Raum" wird man die nicht ewig zurückhalten können.
PS:
Der Panslawismus des 19. Jhdt war ein Konzept der Aristokraten, nicht der Demokraten.
Putin hat offensichtlich auch neoaristokratische Ideen für die Gegenwart. Paläste, Super-Yachten und offener Oligarchen-Pomp. Günstlingswirtschaft, massive Korruption und Ämterkauf sind wieder normal in Petersburg Moskau.
Sein Sprecher scheut sich nicht, mit $700.000 Armbanduhren in der Öffentlichkeit aufzutreten, während der russische Rentner sich kaum noch ernähren kann.