Monika Hege schrieb am 23.03.2022 08:58:
Putin bringt tausende Menschen in Mariupol um.
So war das Leben vorher im "befreiten" Mariupol
https://www.dw.com/de/die-spuren-des-krieges-in-mariupol/a-19428155
Doch Normalität ist mit der Befreiung Mariupols nicht zurückgekehrt. Das Stadtzentrum wirkt abends seltsam verwaist, trotz hochsommerlicher Temperaturen sind nur wenige Passanten unterwegs. Rund um das Stadttheater, das ausschließlich Stücke in russischer Sprache ankündigt, lungern ein paar Motorradfahrer vor einer Bäckerei. Taxen fahren vorbei, doch sie achten nicht auf die wenigen Touristen am Straßenrand, die per Handzeichen eine Taxe anhalten wollen.
"Sie müssen schon die Taxi-Zentrale anrufen", rät ein Motorradfahrer. Aus Sicherheitsgründen stoppe hier niemand, und die Taxizentrale nimmt die Bestellung auch nur entgegen, wenn das Fahrtziel präzise angegeben wird. Auch aus Sicherheitsgründen. Denn in letzter Zeit kam es in Mariupol immer wieder zu Übergriffen und Entführungen.
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Trotzdem sind viele in diese Stadt geflüchtet - um rund 100.000 Einwohner ist Mariupol seit Beginn des Krieges gewachsen. Etwa 1,8 Millionen Binnenflüchtlinge gibt es laut Angaben der ukrainischen Regierung im gesamten Land. Das UN-Flüchtlingswerk UNHCR schätzt deren Zahl auf rund eine Million. Die Zahlen sind ungenau, weil viele sich nicht als Binnenflüchtlinge registrieren lassen. Andere hingegen lassen sich registrieren, obwohl sie gar nicht geflohen sind, sondern weiter in den Separatistengebieten wohnen. Um aber ihre ukrainische Rente ausbezahlt zu bekommen, müssen sie einen Wohnsitz im nicht-besetzten Teil der Ukraine nachweisen.