... der glaubt auch, die SPD wäre sozial.
Die CDU hat in Sachsen traditionell die meiste Zustimmung, weil sie
schlichtweg konservativ ist und nicht das Tafelsilber im
Länderfinanzausgleich verscheuern will: "Sachsen zuerst!" Der
sächsische Wähler ist konservativ und wählt konservativ - nicht
"christlich". Gäbe es statt der CDU eine konservative Partei ohne
christlichen Bezug, so wäre diese im Landtag.
Das heißt übrigens nicht, dass die Sachsen sonderlich Merkel's
Politik zustimmen. Zumindest mir ist's damals so gegangen, dass ich
sehr genau unterschieden habe zwischen Landtagspartei und
Bundestagspartei. Und während letztere mit der Wirklichkeit fremdelt,
versucht die Partei auf Landesebene noch irgendwo "bürgernah" zu
agieren. Dass sie trotzdem ein wenig nach Gutsherrenart regiert
scheint zudem nicht einmal schlecht anzukommen; manchmal muss das
"Basta" einfach sein. Und: Tillich ist das Zugpferd der Partei, ihm
wird Charakter nachgesagt, ohne ihn wäre die Partei gut 10%
"leichter", was die Stimmen belangt. Dass er "einer von uns" ist -
ein Sachse - und auch mit dem Sorbenbonus kokettieren kann, dürfte
einen großen Anteil haben.
Dazu kommt: Tillich ist -nicht- Berlinhörig. Die Sachsen sind
traditionell keine Preußenfreunde und noch weniger Berlin-Fans. Das
Statement "der Islam gehört nicht zu Sachsen" ist quasi die
sächsische Gegenposition zur Berliner Lesart. Sowas kommt an.
Ich bin gespannt, wann das Signal aus Berlin kommt und er
"zurückrudern" darf. Spätestens, wenn Merkel dem Ministerpräsidenten
Sachsens das "vollste Vertrauen" ausspricht, ist längst ein
berlinhöriger Nachfolger für Sachsen in Sicht. Tillich's Stuhl dürfte
also schon einigermaßen instabil sein, mal sehen, wann Merkel den
nächsten "politischen Mord" durchbringt.
Andererseits: die Zustimmung für Tillich's Politik nimmt auch immer
mehr ab, immer weniger Sachsen gehen überhaupt zur Wahl. Die CDU
profitiert insofern davon, als dass die Enttäuschten auch von den
anderen Parteien abwandern und damit das ungefähre Stimmverhältnis
erhalten bleibt. Echte Zustimmung ist das nicht, wenn beinahe die
Hälfte aller Wahlberechtigten lieber zu Hause bleiben. Die Sachsen
wählen also eben nicht einfach "konservativ" - sie wählen vielfach
gar nicht mehr. Politikverdruss ist aber kein sächsisches
Alleinstellungsmerkmal, sondern ein bundesdeutsches Problem.
Die CDU hat in Sachsen traditionell die meiste Zustimmung, weil sie
schlichtweg konservativ ist und nicht das Tafelsilber im
Länderfinanzausgleich verscheuern will: "Sachsen zuerst!" Der
sächsische Wähler ist konservativ und wählt konservativ - nicht
"christlich". Gäbe es statt der CDU eine konservative Partei ohne
christlichen Bezug, so wäre diese im Landtag.
Das heißt übrigens nicht, dass die Sachsen sonderlich Merkel's
Politik zustimmen. Zumindest mir ist's damals so gegangen, dass ich
sehr genau unterschieden habe zwischen Landtagspartei und
Bundestagspartei. Und während letztere mit der Wirklichkeit fremdelt,
versucht die Partei auf Landesebene noch irgendwo "bürgernah" zu
agieren. Dass sie trotzdem ein wenig nach Gutsherrenart regiert
scheint zudem nicht einmal schlecht anzukommen; manchmal muss das
"Basta" einfach sein. Und: Tillich ist das Zugpferd der Partei, ihm
wird Charakter nachgesagt, ohne ihn wäre die Partei gut 10%
"leichter", was die Stimmen belangt. Dass er "einer von uns" ist -
ein Sachse - und auch mit dem Sorbenbonus kokettieren kann, dürfte
einen großen Anteil haben.
Dazu kommt: Tillich ist -nicht- Berlinhörig. Die Sachsen sind
traditionell keine Preußenfreunde und noch weniger Berlin-Fans. Das
Statement "der Islam gehört nicht zu Sachsen" ist quasi die
sächsische Gegenposition zur Berliner Lesart. Sowas kommt an.
Ich bin gespannt, wann das Signal aus Berlin kommt und er
"zurückrudern" darf. Spätestens, wenn Merkel dem Ministerpräsidenten
Sachsens das "vollste Vertrauen" ausspricht, ist längst ein
berlinhöriger Nachfolger für Sachsen in Sicht. Tillich's Stuhl dürfte
also schon einigermaßen instabil sein, mal sehen, wann Merkel den
nächsten "politischen Mord" durchbringt.
Andererseits: die Zustimmung für Tillich's Politik nimmt auch immer
mehr ab, immer weniger Sachsen gehen überhaupt zur Wahl. Die CDU
profitiert insofern davon, als dass die Enttäuschten auch von den
anderen Parteien abwandern und damit das ungefähre Stimmverhältnis
erhalten bleibt. Echte Zustimmung ist das nicht, wenn beinahe die
Hälfte aller Wahlberechtigten lieber zu Hause bleiben. Die Sachsen
wählen also eben nicht einfach "konservativ" - sie wählen vielfach
gar nicht mehr. Politikverdruss ist aber kein sächsisches
Alleinstellungsmerkmal, sondern ein bundesdeutsches Problem.