> Bei 43 Prozent Arbeitslosigkeit stellte sich damals natürlich die
> Frage, ob der Kapitalismus nicht einfach abzuschaffen sei. Antwort
> der NSDAP: nein, es muss nur verhindert werden, dass ein Börsencrash
> in New York hierzulande einen Wirtschaftseinbruch verursacht. Also
> ganz klar eine Rettung des Kapitalismus durch Schaffung eines - nun
> ja - Sarkophags. So heißt er in Tschernobyl.
Alles andere wäre auf eine Planwirtschaft hinausgelaufen (extrem
uneffektiv).
Hitler nutzte lieber die hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mefo-Wechsel
Wobei er ziemlich nah am Stamokap (auch eine Art Planwirtschaft) war.
Immehin schaffte er innerhalb kürzester Zeit Vollbeschäftigung. Wenn
auch mit zweifelhaften Absichten.
> Konsequenz war das Streben nach Autarkie, was dann auch ziemlich
> konsequent umgesetzt wurde. Für die, die aufgrund des Artikels jetzt
> NPD wählen wollen: das hat entschiedene Nachteile. Dinge, die man auf
> dem Weltmarkt besser und billiger bekommen würde, müssen jetzt teuer
> bezahlt werden und sind schlechter.
Nichts als Behauptungen.
Zum einen fand Außenhandel statt (nix Autarkie, aber das dritte Reich
musste halt mit Devisen haushalten):
https://de.wikipedia.org/wiki/Reichsstelle_f%C3%BCr_Au%C3%9Fenhandel
und zwar deswegen:
"im Februar 1933 richtete die neue Reichsregierung unter Adolf Hitler
die Wirtschaftspolitik auf die Bedürfnisse einer schnelleren
Aufrüstung aus, womit die Unterstützung der Reichswehr gesichert
werden sollte (Liebmann-Aufzeichnung). Der Binnenmarkt konnte durch
entsprechende Rüstungsaufträge bald belebt werden, doch der
Außenhandel stagnierte seit 1929/30."
Wenn man Panzer baut, um die Nachbarn zu überfallen, verbietet sich
natürlich deren Export an selbige.
> Die Volkswirtschaft muss jetzt
> plötzlich alles selbst herstellen und macht dann nichts mehr richtig.
Was für eine hoch qualifizierte Darstellung.
> Da ist bald kein Produkt mehr, das man auf dem Weltmarkt verkaufen
> könnte. Ähnlich wie im Ostblock, der allerdings von außen boykottiert
> wurde.
...und eine Planwirtschaft war. Äpfel mit Birnen und so.
Exportieren muss man ohnehin nur, wenn man im Gegenzug Rohstoffe von
außerhalb einkaufen möchte (die DDR musste Rohstoffe der Sowjetunion
mit Devisen bezahlen). Ein wirklich autarkes Land, müsste das nicht.
Deutschland kann aber schon aufgrund der Bevölkerungsdichte unmöglich
autark werden. Bei Russland würde das aber z.B. schon wieder anders
aussehen.
> Das Dritte Reich hatte demzufolge auch ziemliche Qualitätsprobleme.
> Beim Einmarsch in Österreich blieb die Hälfte der nagelneuen
> Fahrzeuge liegen, obwohl kein einziger Schuss gefallen war. So etwas
> hätte im Artikeel erwähnt sein müssen.
Hier:
http://diepresse.com/home/zeitgeschichte/1324303/Feldmarschall-Paulus
_Bis-ins-Grab-verflucht?parentid=3092910&showMask=1
wird von 30% gesprochen. Im dritten Reich wurde mit Hochdruck
entwickelt, das waren oft schlicht unausgereifte Lösungen, weil die
Zeit fehlte:
"Zudem befahl Hitler den Einsatz der völlig unzureichend erprobten
Prototypen schon im Sommer 1942 – mit absehbarem Ergebnis: Von den
ersten vier "Tigern" wurden drei an der nördlichen Ostfront von T-34
abgeschossen, nachdem sie Motorenschäden erlitten hatten."
http://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article107281131/Das-
Elend-der-deutschen-Panzer-war-ihre-Qualitaet.html
Den überraschten Ländern ging es z.T. noch übler:
"1940/41 hatte die US-Army als Übergangslösung den skurrilen
mittelschweren Panzer M-3 "General Lee" mit einer rechts eingebauten
und nur um 120 Grad schwenkbaren 7,5-cm-Kanone sowie einem
zusätzlichen 3,7-cm-Geschütz im Turm entwickelt. Das Modell erwies
sich als technische und praktische Katastrophe."
Eine vollkommen normale Situation, für jeden der im Technikbereich
tätig ist. Erst Erprobung, Feedback und Verbesserung härten ein
Modell. Alles andere wären Glückstreffer.
> Eigentlich eine zum Scheitern verurteilte Wirtschaftspolitik, die nur
> mit maximalem Rüstungsprogramm am Laufen gehalten werden kann.
*lol*
aber Brünings Exportpolitik war natürlich viel besser ;-)
> Sichert den Kapitalisten garantierte Profite, gibt Arbeitsplätze und
> ermöglicht eine saftige Besteuerung der Gewinne, die das eine oder
> andere Sozialsystem finanzieren können. Aber um den Preis des
> sicheren Ruins, der eingetreten wäre ohne den Beginn des Krieges.
So ist das mit Rüstung halt. Hätte Hitler in Automatisierung und
Landwirtschaft investiert und die Forschung anders ausgerichtet,
Deutschland wäre die weltweit führende Wirtschaft.
So war nach dem Krieg fast alles kaputt, die besten Köpfe wurden von
Amis und Russen abgeworben. Ein Großteil der Männer war massakriert,
der Rest mit dem Bau von Wohnraum beschäftigt. Das hat uns mind. 20
Jahre zurückgeworfen.
> Hitler als Teil der Moderne? Nicht wirklich. Den Königen des
> Mittelalters stand wenigstens manchmal noch ein Gesetzbuch im Wege.
> Ihm aber nicht. Wenn er sagte, an deutschen Hochschulen sei ab sofort
> die "Welteislehre" zu unterrichten, dann wurde das gemacht. Ein
> barbarischer Schmarren, der nebst ähnlichem Quatsch die Wissenschaft
> systematisch ruiniert hätte.
Jo mei, eine Diktatur halt.
Natürlich sind Diktaturen nicht gut. Schon gar nicht die von
Postkartenzeichnern ;-)
Promovierte Physikerinnen überzeugen mich aber irgendwie auch nicht.
> Frage, ob der Kapitalismus nicht einfach abzuschaffen sei. Antwort
> der NSDAP: nein, es muss nur verhindert werden, dass ein Börsencrash
> in New York hierzulande einen Wirtschaftseinbruch verursacht. Also
> ganz klar eine Rettung des Kapitalismus durch Schaffung eines - nun
> ja - Sarkophags. So heißt er in Tschernobyl.
Alles andere wäre auf eine Planwirtschaft hinausgelaufen (extrem
uneffektiv).
Hitler nutzte lieber die hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mefo-Wechsel
Wobei er ziemlich nah am Stamokap (auch eine Art Planwirtschaft) war.
Immehin schaffte er innerhalb kürzester Zeit Vollbeschäftigung. Wenn
auch mit zweifelhaften Absichten.
> Konsequenz war das Streben nach Autarkie, was dann auch ziemlich
> konsequent umgesetzt wurde. Für die, die aufgrund des Artikels jetzt
> NPD wählen wollen: das hat entschiedene Nachteile. Dinge, die man auf
> dem Weltmarkt besser und billiger bekommen würde, müssen jetzt teuer
> bezahlt werden und sind schlechter.
Nichts als Behauptungen.
Zum einen fand Außenhandel statt (nix Autarkie, aber das dritte Reich
musste halt mit Devisen haushalten):
https://de.wikipedia.org/wiki/Reichsstelle_f%C3%BCr_Au%C3%9Fenhandel
und zwar deswegen:
"im Februar 1933 richtete die neue Reichsregierung unter Adolf Hitler
die Wirtschaftspolitik auf die Bedürfnisse einer schnelleren
Aufrüstung aus, womit die Unterstützung der Reichswehr gesichert
werden sollte (Liebmann-Aufzeichnung). Der Binnenmarkt konnte durch
entsprechende Rüstungsaufträge bald belebt werden, doch der
Außenhandel stagnierte seit 1929/30."
Wenn man Panzer baut, um die Nachbarn zu überfallen, verbietet sich
natürlich deren Export an selbige.
> Die Volkswirtschaft muss jetzt
> plötzlich alles selbst herstellen und macht dann nichts mehr richtig.
Was für eine hoch qualifizierte Darstellung.
> Da ist bald kein Produkt mehr, das man auf dem Weltmarkt verkaufen
> könnte. Ähnlich wie im Ostblock, der allerdings von außen boykottiert
> wurde.
...und eine Planwirtschaft war. Äpfel mit Birnen und so.
Exportieren muss man ohnehin nur, wenn man im Gegenzug Rohstoffe von
außerhalb einkaufen möchte (die DDR musste Rohstoffe der Sowjetunion
mit Devisen bezahlen). Ein wirklich autarkes Land, müsste das nicht.
Deutschland kann aber schon aufgrund der Bevölkerungsdichte unmöglich
autark werden. Bei Russland würde das aber z.B. schon wieder anders
aussehen.
> Das Dritte Reich hatte demzufolge auch ziemliche Qualitätsprobleme.
> Beim Einmarsch in Österreich blieb die Hälfte der nagelneuen
> Fahrzeuge liegen, obwohl kein einziger Schuss gefallen war. So etwas
> hätte im Artikeel erwähnt sein müssen.
Hier:
http://diepresse.com/home/zeitgeschichte/1324303/Feldmarschall-Paulus
_Bis-ins-Grab-verflucht?parentid=3092910&showMask=1
wird von 30% gesprochen. Im dritten Reich wurde mit Hochdruck
entwickelt, das waren oft schlicht unausgereifte Lösungen, weil die
Zeit fehlte:
"Zudem befahl Hitler den Einsatz der völlig unzureichend erprobten
Prototypen schon im Sommer 1942 – mit absehbarem Ergebnis: Von den
ersten vier "Tigern" wurden drei an der nördlichen Ostfront von T-34
abgeschossen, nachdem sie Motorenschäden erlitten hatten."
http://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article107281131/Das-
Elend-der-deutschen-Panzer-war-ihre-Qualitaet.html
Den überraschten Ländern ging es z.T. noch übler:
"1940/41 hatte die US-Army als Übergangslösung den skurrilen
mittelschweren Panzer M-3 "General Lee" mit einer rechts eingebauten
und nur um 120 Grad schwenkbaren 7,5-cm-Kanone sowie einem
zusätzlichen 3,7-cm-Geschütz im Turm entwickelt. Das Modell erwies
sich als technische und praktische Katastrophe."
Eine vollkommen normale Situation, für jeden der im Technikbereich
tätig ist. Erst Erprobung, Feedback und Verbesserung härten ein
Modell. Alles andere wären Glückstreffer.
> Eigentlich eine zum Scheitern verurteilte Wirtschaftspolitik, die nur
> mit maximalem Rüstungsprogramm am Laufen gehalten werden kann.
*lol*
aber Brünings Exportpolitik war natürlich viel besser ;-)
> Sichert den Kapitalisten garantierte Profite, gibt Arbeitsplätze und
> ermöglicht eine saftige Besteuerung der Gewinne, die das eine oder
> andere Sozialsystem finanzieren können. Aber um den Preis des
> sicheren Ruins, der eingetreten wäre ohne den Beginn des Krieges.
So ist das mit Rüstung halt. Hätte Hitler in Automatisierung und
Landwirtschaft investiert und die Forschung anders ausgerichtet,
Deutschland wäre die weltweit führende Wirtschaft.
So war nach dem Krieg fast alles kaputt, die besten Köpfe wurden von
Amis und Russen abgeworben. Ein Großteil der Männer war massakriert,
der Rest mit dem Bau von Wohnraum beschäftigt. Das hat uns mind. 20
Jahre zurückgeworfen.
> Hitler als Teil der Moderne? Nicht wirklich. Den Königen des
> Mittelalters stand wenigstens manchmal noch ein Gesetzbuch im Wege.
> Ihm aber nicht. Wenn er sagte, an deutschen Hochschulen sei ab sofort
> die "Welteislehre" zu unterrichten, dann wurde das gemacht. Ein
> barbarischer Schmarren, der nebst ähnlichem Quatsch die Wissenschaft
> systematisch ruiniert hätte.
Jo mei, eine Diktatur halt.
Natürlich sind Diktaturen nicht gut. Schon gar nicht die von
Postkartenzeichnern ;-)
Promovierte Physikerinnen überzeugen mich aber irgendwie auch nicht.